Ratingen "Alte Feuerwache nicht verschleudern"

Ratingen · CDU und Bürger Union wollen ein neues Konzept für das Premium-Gelände an der Lintorfer Straße.

 Das Gelände der Alten Feuerwache auf der Lintorfer Straße ist ein Premium-Standort für innenstadtnahes Wohnen. CDU und BU schließen bei gutem Projektverlauf einen Baubeginn im Jahr 2018 nicht aus.

Das Gelände der Alten Feuerwache auf der Lintorfer Straße ist ein Premium-Standort für innenstadtnahes Wohnen. CDU und BU schließen bei gutem Projektverlauf einen Baubeginn im Jahr 2018 nicht aus.

Foto: Achim Blazy

Der Standort ist höchst attraktiv mit kurzen Wegen zur Innenstadt. Nun rückt das Gelände der "Alten Feuerwache" an der Lintorfer Straße erneut in den Blickpunkt - und dies ganz aktuell vor der heutigen Sitzung des Bezirksausschusses Mitte.

Ein neues Bündnis hat sich da aufgetan: Die Fraktionen von CDU und Bürger Union wünschen sich für das Grundstück einen Wettbewerb der Ideen und Konzepte. Deshalb unterstützen beide Fraktionen das von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Verfahren mit Bürgerbeteiligung ausdrücklich, stellen aber einen noch weitergehenden Antrag: Städtebauliche Vorgaben und wirtschaftliche Faktoren sollen von vornherein stärker als bisher berücksichtigt werden. Nur so könnten sich Interessenten realistisch vorbereiten.

Neben Bürgergruppen sollen auch Profis - etwa Experten der Wohnungsgenossenschaft Ratingen (Wogera) - in das Projekt "Alte Feuerwache" einbezogen werden, so der Antrag. Damit erhielten Bürgergruppen eine Chance, gleichzeitig könnte die Stadt Ratingen aber auch von denen, die Fachleute für Wohnkonzepte sind, profitieren, so die Begründung.

Nach dem besten Konzept soll gebaut werden - möglichst ab 2018. Ratingen habe bisher noch keine Erfahrungen mit derartigen Projektstrukturen. Deshalb müssten auch Risiken, die zu Verzögerungen oder sogar zu einem Scheitern des Bürgergruppen-Projektes führen können, in Betracht gezogen werden, damit die Stadt nicht in zwei Jahren mit leeren Händen dastehe. Fachleute wie Rolf Novy-Huy, Geschäftsführer der Stiftung Trias (Netzwerk für gemeinschaftliche Wohnprojekte), weiß, dass es von einer Gründung der Initiative bis zum Einzug bis zu zehn Jahren dauern kann. Deshalb sollen, so der Antrag von CDU und Bürger Union, Mitte 2016 dem Rat die Zwischenergebnisse vorgestellt werden. Das Stadtparlament kann dann über die weitere Form des Verfahrens entscheiden.

Wichtig sei, den Interessenten klare städtebauliche Vorgaben zu machen. Dazu gehöre, dass das Gebäude komplett barrierefrei sein und von den Materialien her hochwertig errichtet werden soll. Auch der Seniorentreff Ratingen Mitte könnte als "multifunktionaler Treffpunkt" auf dem Gelände untergebracht werden.

CDU und Bürger Union tragen das Ziel eines 20-prozentigen Anteils an "preisgünstigem Wohnraum" grundsätzlich ohne Festlegung auf die Art der Umsetzung mit. Allerdings sei fraglich, ob an dieser Stelle, auf einem der wertvollsten Grundstücke der Stadt, "preiswertes Wohnen" überhaupt möglich sei. "Eine dann vielleicht gewünschte Subventionierung als Präzedenzfall zu Lasten der Stadtkasse lehnen die beiden Fraktionen ab", heißt es. Kritisch sehen CDU und Bürger Union die Bereiche Handel, Dienstleistungen und kleinere Gewerbeeinheiten in dem Projekt, weil sich der Einzelhandel künftig eher auf die City konzentrieren werde.

"Das Gelände Alte Feuerwache ist eines der wertvollsten Grundstücke der Stadt Ratingen", betont Ewald Vielhaus, CDU-Fraktions-Vorsitzender. "Wir wollen es auf keinen Fall verschleudern."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort