Ratingen Alle Kinder können schwimmen lernen

Ratingen · In Ratingen West gibt es ein großes Projekt, das Schülern vor allem die Scheu vorm Wasser nehmen soll.

 Unterschiedliche Organisationen in Ratingen unterstützen das neue Schwimmprojekt für Kinder.

Unterschiedliche Organisationen in Ratingen unterstützen das neue Schwimmprojekt für Kinder.

Foto: Achim Blazy

WEST "Mehr als 500 Kinder sind im vergangenen Jahr Opfer von Badeunfällen geworden. Daher haben wir dank breiter finanzieller Unterstützung ein Projekt ins Leben rufen können, um diesem Trend entgegenzuwirken", sagte Sabine Berghäuser vom ASC Ratingen West. Die Idee zu dem Projekt ist bereits im September 2016 entstanden, als sie in den Schwimmkursen des Sportvereines vermehrt feststellte, dass die Teilnehmer immer älter werden. Sie ist daher an die Astrid-Lindgren-Schule (ALS), die der ASC bereits im Offenen Ganztagsbetrieb mit Sportangeboten unterstützt, herangetreten und hat den Vorschlag unterbreitet, eine entsprechende Kooperation einzugehen.

Schulleiterin Natalie Becker ist gerne auf dieses Angebot eingegangen. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der größte Teil unserer Schüler gar nicht schwimmen kann, geschweige denn ein Schwimmbad je von innen gesehen hat. Bisher gab es an unserer Schule nur im dritten Schuljahr Schwimmunterricht. Doch dieses eine Jahr ist nicht immer ausreichend. Viele Schüler haben am Ende diesen Jahres gerade mal die Scheu vor dem Wasser verloren. Sie trauen sich, ins Wasser zu springen oder haben gelernt, den Kontakt zum Boden zu halten, ohne im Wasser unterzugehen. Vom sicheren Schwimmen sind sie noch weit entfernt", sagte Becker.

Dank der Kooperation mit dem ASC und der zusätzlichen finanziellen Unterstützung des Inner-Wheel-Clubs, des Autohauses Sahm und der INFRA WEST (Initiativen für Ratingen West) konnte nun die Schwimmerziehung an der Schule weiter ausgebaut werden. Im zweiten Schuljahr gibt es seit Beginn des Schuljahres einen Schwimmförderunterricht. Ziel ist es, mit denjenigen Schülern eine individuelle Wassergewöhnung und -bewältigung durchzuführen, die bisher kaum Berührungspunkte mit einem Schwimmbad hatten, so dass im dritten Schuljahr mit dem eigentlichen Schwimmunterricht begonnen werden kann. Dieser wurde auch auf das vierte Jahr ausgedehnt, damit am Ende ihrer Grundschulzeit möglichst alle Schüler mindestens schwimmfähig sind im Sinne des Seepferdchen-Abzeichens und im besten Fall mit dem Bronze-Abzeichen die Schule verlassen können.

Ein halbes Jahr nach Projektbeginn haben der Sportverein und die Grundschule die Unterstützer des Programmes zu einer ersten Zwischenbilanz eingeladen. Sie sind stolz, dass das Projekt so eingeschlagen hat. Dank des ausgeweiteten Schwimmunterrichtes im 4. Schuljahr konnten acht Mal das Seepferdchen, sieben Mal Bronze und sogar sieben Mal das Silberabzeichen abgenommen werden. Ohne das zusätzliche Schwimmen im vierten Schuljahr wären 15 Schüler Nichtschwimmer oder unsichere Schwimmer. Das Projekt ist zunächst auf zwei Schuljahre ausgelegt.

(RP)
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