Heiligenhaus Aktiv fürs Klima an Schulen und Kitas

Heiligenhaus · Mit 102 604 Euro fördert das Bundesministerium für Umwelt (BMU) städtische Projekte zum Umweltschutz.

 Die Realschule am Nordring verfügt seit Jahren über ein Solardach, ebenso wie das Rathaus.

Die Realschule am Nordring verfügt seit Jahren über ein Solardach, ebenso wie das Rathaus.

Foto: achim blazy

Gewünscht sind Kitas und Schulen, die das Klima schonen. Mit Kindern und Jugendlichen, die gerne beim Ressourcenschutz mitmachen. Letztlich geht es darum, "früh ein Gespür dafür zu entwickeln, dass Klimaschutz alle angeht", fasst es Volker Hoven zusammen. Entsprechend freut sich der Leiter der Gebäudewirtschaft über Fördermittel in Höhe von 102 604 Euro, die das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) nun für das Projekt "Energiesparen macht Schule" gibt.

"Es ist kein Investitions-, sondern ein Beratungspaket, das da praktiziert wird", erklärt Harald Flügge, technischer Beigeordneter. "Wir wollen zur Verhaltensänderung sensibilisieren." Und wirklich neu ist das Projekt auch nicht. Bereits 2000 war es erstmalig gestartet. "Mit sehr guten Ergebnissen", wie der Beigeordnete resümiert. Heiligenhaus pflegt diesen Ansatz also seit 14 Jahren, nennt das "ökologische und nachhaltige Energiewirtschaft. So kommt in städtischen Gebäuden ausschließlich Ökostrom zum Einsatz, es gibt eine Erdgas-Dienstwagenflotte und auf den Dächern von Rathaus und Realschule arbeiten Photovoltaikanlagen.

 Der Stand der Dinge in Sachen Einsparung ist immer aktuell abzulesen auf der Sonnenenergie-Anzeige im Rathaus.

Der Stand der Dinge in Sachen Einsparung ist immer aktuell abzulesen auf der Sonnenenergie-Anzeige im Rathaus.

Foto: dietrich janicki

An diese Vorzeige-Projekte soll angeknüpft werden. Deshalb sind alle über den Relaunch der Aktion glücklich. In den kommenden drei Jahren sollen die Gelder investiert werden, wie Hoven ausführt. Eingebunden werden weiterhin die beiden Kindergärten, fünf Grundschulen, sowie die weiterführenden Schulen, also Real- und Gesamtschule sowie das Gymnasium.

Die größten Energiesparpotenziale, bis zu 30 Prozent in öffentlichen Gebäuden, sagt Hoven, lassen sich über das Nutzerverhalten generieren. "Viel zu kostspielig sind energetische Umbauarbeiten. Die amortisieren sich meist erst nach Jahrzehnten." Wenngleich natürlich einige Modernisierungsmaßnahmen ergriffen wurden. So wurden Lehrerzimmer mit sogenannten Präsenzmeldern ausgestattet. Ist keiner im Raum, geht das Licht automatisch aus. Ist es draußen hell genug, bleiben die Lampen ebenfalls aus. Fast noch wichtiger aber sind eher die Kleinigkeiten mit großem Effekt. Das heißt: "Wirklich nur dann Strom- und Wärmeenergie verbrauchen, wenn diese benötigt wird", Wasser ist ein weiteres heikles Thema. Damit hier Hähne nicht unendlich fließen, wurden bereits teilweise alte Drehhähne gegen neue Sensoranlagen ausgetauscht. Auch Luft spielt eine Rolle, nämlich beim richtigen Lüften. Das, erklärt der Fachmann, geht per Stoßlüften. "Am besten in der großen Pause", dann zieht es nämlich nicht und die Luft kann ein Mal komplett umgewälzt werden. Und das heißt auch: Gewohnheiten langfristig zu ändern. In flankierenden Maßnahmen zum täglichen Betrieb lernen die Kinder und Teenager, ebenso wie Erzieher, Lehrer und Hausmeister in Projektarbeiten, Workshops und anhand von Lehrmaterialien, Sparpotenziale auszuschöpfen. "Es geht dabei weniger um technisch Revolutionäres", betont Volker Hoven. Um den Kindern das kleine Einmaleins in Sachen Umweltbewusstsein zu vermitteln, gibt es spielerische Elemente. Wie die Energiesparkisten, mit denen praktische Experimente vorgenommen werden können. So lernen die Kleinen, was der energetische Unterschied zwischen einem eingeschalteten, einem abgeschalteten oder im Stand-by-Modus laufenden Gerät ist. "Das Thema Energie sparen soll in den Köpfen und im Alltag verankert werden."

Ziel ist, ein Klimaschutzmanagement langfristig einzurichten. Die gewonnenen Erfahrungen sollen im Projekt einfließen und vermittelt werden. Das alles ist Wissen, das für jeden Einzelnen quasi Brücken in die Zukunft baut. Und prämiert wird: Für die erfolgreichsten Energiesparer gibt es nach Projekt Abschluss im Jahr 2016 eine Bonusauszahlung.

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