Heiligenhaus Abtsküche: Peter Baumann mit Fernweh im Heimatmuseum

Heiligenhaus · Ein Sänger, eine kleine Auswahl von Instrumenten und über 60 Zuhörer feierten am Freitagabend den Auftakt des frisch ins Leben gerufenen Museumssommers im Heimatmuseum. Mit Folklore-Musiker Peter Baumann war dabei jemand zu Gast, der bei 95 Prozent der Zuschauer schon bekannt sein dürfte. Das schätzte zumindest Museumskustos Reinhard Schneider, der mit der schweren Glocke buchstäblich die Kulturreihe einläutete.

 Peter Baumann nahm die Besucher im Heimatmuseum mit auf eine musikalische Reise in Richtung Irland und begeisterte damit.

Peter Baumann nahm die Besucher im Heimatmuseum mit auf eine musikalische Reise in Richtung Irland und begeisterte damit.

Foto: Achim Blazy

Kurzerhand wurde die für die Zuhörer kostenfreie Veranstaltung in den Altbau des Museums verlegt. Das sorgte nicht nur für wunderbare Atmosphäre, sondern dank der Nähe zur Theke auch für ein echtes "Pub-Feeling". Gastgeber Schneider und Musiker Baumann haben es dabei spielend geschafft, ihre Erfahrung aus den britischen Pubs in der Abtsküche zu übertragen. Besonders sorgte dafür natürlich die handgemachte Musik, die vor allem die irische Folktradition im Gepäck hatte.

Wie gerne Baumann hier spielt, wurde schnell klar, die Songs vom Fernweh, von der Heimat, vom Reisen und von vergangenen Tagen finden hier, im Heimatmuseum, vielleicht die passendste Bühne. Er spielte kürzere Sets, damit genug Zeit bleiben sollte, für die Unterhaltung und den Thekenbesuch inmitten von dicht gestellten Stühlen. "Ich bin ich platt, dass doch so viele gekommen sind. Wir dachten, dass das erste Konzert nicht von so vielen besucht wird, weil Sie alle im Urlaub sind", sagte der Musiker und bekam aus dem Publikum prompt die Antwort, dass der Besuch hier doch der Urlaub sei. In der Tat wirkte das Konzert wie eine kurze Reise auf die grüne Insel mit all ihren faszinierenden Orten: Und so gab es Lieder aus Irland, die den Künstler gerne an das Bergische Land erinnern, und die er genau deswegen hier so gerne spiele. "Landschaftlich ist man hier sehr nah an der Irischen dran. Viel Grün, Täler, einsame Landschaften", findet er. "Und weit vom nächsten Pub entfernt, das will was heißen, wo doch in Irland überall Pubs sind. Aber wenn der Weg dann doch zu weit ist, dann wird man zum Selbstversorger."

Und dass das auch für die Kultur gilt, bestätigt man mit dem Museumssommer ganz besonders. Einige Konzerte der Reihe sind kostenfrei, wie auch das Eröffnungskonzert. "Möglich machen das Sponsoren, ohne die wir nicht die Chance hätten, solche tollen Veranstaltungen bei freiem Eintritt anzubieten", freut sich Schneider.

(sade)
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