Ratingen Abschied von der Brandström-Hauptschule

Ratingen · "Es ist ein Supergefühl, den Abschluss in der Tasche zu haben", freute sich Merve. So wie der 16-Jährigen ging es weiteren 31 Brandström-Schülern, die überglücklich ihre Zeugnisse in Empfang nahmen. Aber in die Freude mischten sich bei einigen auch Tränen. "Es ist so jammerschade, dass wir der letzte Jahrgang sind." Bekanntermaßen zieht die Elsa-Brandström-Hauptschule mit vier Klassen aus zwei Jahrgängen um.

 Letzte Entlassfeier an der Elsa-Brandström-Hauptschule mit Lehrern, Schulleiterin und Schülern, hier mit selbstgebastelten Modellen.

Letzte Entlassfeier an der Elsa-Brandström-Hauptschule mit Lehrern, Schulleiterin und Schülern, hier mit selbstgebastelten Modellen.

Foto: achim blazy

"Natürlich bin ich total erleichtert, jetzt fertig zu sein", sagte Floyd (17). Nach den Sommerferien geht es für ihn Richtung Fach-Abi am Berufskolleg weiter. "Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass hier alles vorbei ist." "Es ist so wahnsinnig schade. Das hier war ein fabelhaftes Gebäude, das alle Möglichkeiten bot", fasste Pascale Felt zusammen. Die Bio-, Mathe und Deutschlehrerin zählt auf, was am Karl-Mücher-Weg aufgegeben wird: Billard- und Kickerzimmer, Bewegungsraum sowie ein Raum für soziales Training, eine komplett eingerichtete Küche sowie ein Musiksaal, der keine Wünsche offen ließ, weil er quasi professionell nach den Rockmusiker-Ideen Lothar Surreys - der Lehrer war Mitglied in einer Band - ausgestattet wurde. Von zwei Computerräumen sowie der Mensa ganz zu schweigen. Für Schulleiterin Silke Preuß und Kolleginnen wie Doris Zündorf, Heike Reuter und Ariante Quante war der letzte Tag am alten Gelände aber auch ein guter Grund zu feiern. Das Fest unterstützte der Förderverein, der das nach seiner Auflösung verbliebene Geld in schweinefleischlose Grillwürste, Obstspieße, Waffeln und Getränke investierte.

Und die Schüler präsentierten Freunden und Verwandten beim Abschlussfest im Sonnenschein, was sie alles Kreatives geleistet hatten. Stolz verwies Laura (17) auf einen in Arbeitslehre Technik fabrizierten fliegenden Papagei mit eigener Mechanik. Andere machten es sich in den an Rietveld-Stühle erinnernden Objekten bequem. "Die sind aus alten Euro-Paletten gebaut worden. Wir haben ja nie viel Geld und versuchten deshalb, viel zu recyceln", erklärte Silke Preuß. In gemischten Mannschaften versuchten sich Schüler beim Handballspiel im Halbschatten, die letzten T-Shirts mit dem Bild der Namenspatronin wurden verkauft, und beim Lehrer-Memory wurde emsig gerätselt, welches Jugendbild mit dem bekannten Konterfei der Lehrkräfte übereinstimmt. Trotz des Abschieds war die Stimmung gut.

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