Ratingen ABB-Schalter halten Dampfer auf Kurs

Ratingen · Bei ABB in Ratingen lief die 5.000.000. Vakuumschaltkammer vom Band. Im Einsatz in Wolkenkratzern und auf See.

 Standortleiter Ansgar Müller-Pleuß (rechts) freut sich mit den anderen ABB-Verantwortlichen über den in Ratingen erzielten Rekord.

Standortleiter Ansgar Müller-Pleuß (rechts) freut sich mit den anderen ABB-Verantwortlichen über den in Ratingen erzielten Rekord.

Foto: ABB

Die 5.000.000. Vakuumschaltkammer wurde jetzt bei ABB in Ratingen gefertigt. Basis dieser Erfolgsgeschichte ist vor allem die kontinuierliche Innovationskraft und Kompetenz des Ratinger Teams.

In den vergangenen Jahren hat ABB nach eigenen Angaben die Fertigungsprozesse und Leistungsfähigkeit der Vakuumschaltkammern kontinuierlich weiterentwickelt. "Einer der letzten großen Meilensteine auf dem Weg zur 5.000.000. Vakuumschaltkammer war die vollständige Integration der Fertigung der Kontaktstücke", erläuterte Standortleiter Ansgar Müller-Pleuß im Rahmen einer kleinen Feierstunde.

Natürlich stecke hinter einer solchen Entwicklung immer eine Menge Arbeit. Angefangen bei Vakuumschaltkammern, die in einem Baukastensystem mit möglichst vielen Gleichteilen entwickelt sind, über Lieferanten, die alle Materialen in entsprechender Qualität und Stückzahl liefern können, einer Industrialisierung, die die Fertigungsprozesse immer wieder optimiert, automatisiert und verbessert, bis hin zu den Mitarbeitern, die all diese Vakuumschaltkammern mit der notwendigen Präzision herstellen.

Im Jahr 1982 rollte die erste ABB-Vakuumschaltkammer vom Band. Die Erfolgsgeschichte startete im damaligen Calor Emag-Werk auf der Bahnstraße in Ratingen. In diesem wurden bis 1999 die Vakuumschaltkammern gefertigt. Anschließend erfolgte der Umzug in die Oberhausener Straße mit dem Ziel, eine Fertigungskapazität von 100.000 Vakuumschaltkammern pro Jahr zu erreichen. Die neue Adresse der "Zukunftsfabrik" ist rein postalisch noch Ratinger Stadtgebiet, aber nur über Düsseldorf zu erreichen. In direkter nachbarschaft liegt die Justizvollzugsanstalt Düsseldorf.

Die Stromunterbrechung im Vakuum ist heute das weltweit am häufigsten eingesetzte Schaltprinzip in der Mittelspannung. Ob Schaltanlagen, Generatorschalter, Leistungsschalter, Schütze, Stufentransformatoren oder Freiluftschalter auf Strommasten - Vakuumschaltkammern werden in vielen verschiedenen Geräten verwendet und bieten hohe Zuverlässigkeit sowie größtmögliche Sicherheit.

Das ABB-Portfolio umfasst Vakuumschaltkammern für Spannungen von 7,2 kV bis 40,5 kV und für Kurzschlussströme bis 63 kA. Sie finden nicht nur in ABB-Produkten Verwendung, sondern werden auch an Kunden vertrieben, die damit ihre eigenen Schaltgeräte bauen.

"Aktuell sind zum Beispiel Vakuumleistungsschalter aus unserem Hause im höchsten Gebäude der Welt in Dubai installiert und unsere gasisolierten Schaltanlagen versorgen den weltweit längsten Tunnel unter den Alpen", so Müller-Pleuß. "Und nicht zu vergessen: IS-Begrenzer aus Ratingen sichern die Stromversorgung auf den größten Schiffen der Aida-Flotte."

ABB in Deutschland erzielte im Jahr 2015 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 3,40 Milliarden Euro und beschäftigt 10.770 Mitarbeiter. ABB ist weltweit führend in der Energie- und Automatisierungstechnik. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden in den Bereichen Energieversorgung, Industrie und Transport & Infrastruktur ihre Leistung zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Unternehmen der ABB-Gruppe sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen weltweit etwa 135.000 Mitarbeiter.

(JoPr)
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