Ratingen Brücke kommt weg: A3 wird gesperrt

Ratingen · An diesem Wochenende wartet die nächste Geduldsprobe auf die Autofahrer: Zwischen Ratingen Ost und Breitscheid wird die A3 gesperrt.

 Blick von oben auf die Anschlussstelle Ratingen Ost der A 3: Die linke Brücke der A 44 wird am Wochenende abgerissen, um Platz zu schaffen für einen Neubau, der irgendwann im Zuge des Lückenschlusses der A 44 errichtet wird.

Blick von oben auf die Anschlussstelle Ratingen Ost der A 3: Die linke Brücke der A 44 wird am Wochenende abgerissen, um Platz zu schaffen für einen Neubau, der irgendwann im Zuge des Lückenschlusses der A 44 errichtet wird.

Foto: Joachim Preuß

Der neue Ärger ist so sicher wie der nächste Stau: Für Berufspendler und andere regelmäßige Nutzer ist die A 3 längst ein Synonym für puren Frust. Der Traum der freien Fahrt ist wegen ewiger Baustellen, Umleitungen, daraus resultierender Tempolimits und unüberwindbar scheinender Staus zum Alptraum geworden. Jetzt steht der nächste Engpass an. Weil von zwei Teilbauwerken die sogenannte nördliche Brücke abgerissen wird, ist die A 3 zwischen Ratingen Ost und Breitscheid am Wochenende komplett gesperrt.

 Die A 44 in Blickrichtung Homberger Straße (zweite Brücke).

Die A 44 in Blickrichtung Homberger Straße (zweite Brücke).

Foto: Preuß

"Die Sperrung beginnt am Samstagmorgen um fünf Uhr und dauert voraussichtlich bis Sonntagvormittag um 12 Uhr", sagt Bernd Löchter vom Landesbetrieb Straßenbau NRW. Die Umleitungen aus allen Fahrtrichtungen sind bereits angebracht. In Richtung Süden wird der Verkehr bereits ab dem Kreuz Oberhausen-West über die A 42 sowie die A 57 umgeleitet, ab dem Kreuz Kaiserberg über die A 40 sowie die A 57 und durch das Kreuz Breitscheid über die A 52, die A 44 und dann auf die A 57 bis zum Autobahnkreuz Neuss-Süd. Der Verkehr in Richtung Norden wird ab dem Kreuz Ratingen Ost über die A 44 und die A 52 bis zum Kreuz Breitscheid geführt. Verkehr auf der A 46, aus Wuppertal kommend, wird über die A 46 und anschließend über die A 57 geleitet. Je nachdem, von wo man kommt, dauert die alternative Strecke 15 bis 30 Minuten, sagt Löchter. Was übrigens einer der Gründe ist, warum die Vollsperrung jetzt und nicht zu Beginn der Herbstferien, an einem Wochenende und nicht an Werktagen vorgenommen wird.

Notwendig ist die Maßnahme, weil die Verflechtungsspur an der alten A 44 für eine "neue, breite und leistungsfähigere Brücke weichen muss", wie ein Brückenspezialist ausführt. In den 90er Jahren war offensichtlich nicht absehbar, wie sich der Autoverkehr an NRWs meist befahrenster Autobahn entwickeln würde. Jetzt macht die für die Kapazitäten nicht mehr ausreichende, etwa 70 Meter lange Brücke Platz für einen neuen Zubringer. Das Wetter spielt für die Arbeiten keine Rolle. "Nur der Totalausfall sämtlicher Maschinen könnte zu Zeitverzögerungen führen", weiß er aus Erfahrung. Und Erfahrungen wurden an der A 3 in Sachen Baumaßnahmen zuletzt zuhauf gesammelt.

Beseitigt wird die Brücke übrigens nicht per spektakulärer Sprengung, Bagger zerlegen das Bauwerk in seine Bestandteile, die dann von einer Art Sandbett aufgefangen werden. Direkt im Anschluss wird das schöne, neue Brückenwerk in Angriff genommen. Dafür werden Gewerke rechts und links der Ex-Bahn errichtet. Sind die komplettiert, werden die Fertigteile installiert, der Neubau der A 44 ist in diesem Bereich fertig. Planmäßig soll das Anfang 2017 sein.

Ausdauer und Geduld sind bei den Autofahrern gefragt. Ursachen? Mal sind es Anschlussstellen, die gesperrt sind, mal vorbereitende Maßnahmen wie die Arbeiten für das in die Jahre gekommene Autobahnkreuz Hilden, das die A 3 und die A 46 miteinander verbindet. "Die A 3 ist die am meisten befahrene Autobahn NRWs", sagt Bernd Löchter. Damit die Verkehrsader fit für die Zukunft bleibt, seien entsprechende Umbauarbeiten notwendig. Und dies wiederum kostet die Autofahrer Zeit - und Nerven.

(RP)
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