Ratingen 500 Kerzen leuchten für Menschen in Not

Ratingen · Zur Caritas-Aktion "Eine Million Sterne" trafen sich Gläubige auf dem Maximilian-Kolbe-Platz.

 Als Zeichen der Solidarität zündeten die Besucher Kerzen vor der Kirche an.

Als Zeichen der Solidarität zündeten die Besucher Kerzen vor der Kirche an.

Foto: A. Blazy

West Langsam legt sich die Dämmerung über den Maximilian-Kolbe-Platz in West. Doch wo sonst um diese Jahreszeit schummrige Dunkelheit herrscht, die von den Straßenlaternen nur notdürftig durchbrochen wird, war an diesem Novembersamstag alles ein bisschen anders. Denn hier leuchteten mehr als 500 Kerzen, die zusammen mit einem kleinen Programm der katholischen Gemeinden in der Stadt Teil der Caritas-Aktion "Eine Million Sterne" war, die mittlerweile zum zehnten Mal stattfand.

"Zeitgleich werden deutschland- und europaweit öffentliche Plätze in strahlende Lichtermeere verwandelt, um symbolisch ein Zeichen der Solidarität mit Menschen in Not und für eine gerechtere Welt zu setzen", erklärt Helene Adolphs, bei der Caritas für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Gerade in Zeiten wie diesen seien solche Aktionen von großer Bedeutung: "Es ist ein schönes Zeichen der Solidarität mit den Schwachen in unserer Gesellschaft, aber eben auch ein starkes Zeichen unseres Glaubensengagements, das wir in unserer Stadt geben", so Adolphs weiter.

Vor allem aber war es stimmungsvoll, so dass selbst die Novemberkälte den Menschen vor der Kirche in West nichts anzuhaben schien. Es war ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität und Hoffnung, das dort alle Beteiligten setzten. Im Fokus der diesjährigen Aktion steht ein Hilfsprojekt von Caritas international für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Marokko. Das Caritas-Migrationszentrum in Rabat wurde 2005 gegründet. Dreißig haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten zwischen 3000 und 4000 Flüchtlinge und Migranten im Jahr. Tendenz steigend. Die Caritas-Mitarbeitenden organisieren das Lebensnotwendige für sie: Notunterkünfte, Decken, Matratzen, Lebensmittel, Kleidung und medizinische Versorgung. Unbegleiteten Minderjährigen helfen sie vor allem bei Behördengängen und der Beantragung ihrer Aufenthaltsgenehmigung: Nur so können die Jugendlichen im staatlichen Bildungswesen einen Schulabschluss und eine qualifizierte Berufsausbildung machen.

(RP)
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