Ratingen 250 Millionen Euro für Quartier in Ost

Ratingen · Die Manager von InfraRed Capital Partners investieren in große Gewerbeprojekte an der Balcke-Dürr-Allee.

 Auf diesem riesigen Gelände an der Balcke-Dürr-Allee in Ratingen Ost wird das sogenannte Schwarzbach-Quartier entstehen. Es gibt keine Wohnungen, sondern nur Büros.

Auf diesem riesigen Gelände an der Balcke-Dürr-Allee in Ratingen Ost wird das sogenannte Schwarzbach-Quartier entstehen. Es gibt keine Wohnungen, sondern nur Büros.

Foto: Achim Blazy

Schwarzbach-Quartier: Der Name des gigantisch anmutenden Projektes klingt vertraut und spiegelt ein Stück Heimat wider. Es handelt sich um eines der größten Bauprojekte der Stadtgeschichte, eingerahmt von einem globalen, sehr hart umkämpften Immobilien- Markt. Bei einer Vortragsveranstaltung in der Stadthalle (siehe Info-Box) wurde bekannt, dass weltweit agierende Investmentmanager von InfraRed Capital Partners leerstehende Flächen an der Balcke-Dürr-Allee in Ratingen Ost erworben haben. Man plant ganz Großes auf dem rund 100.000 Quadratmeter umfassenden Areal. Dies berichtete Martin Payne, Investment Director. Man will rund 250 Millionen Euro in die Entwicklung der Flächen investieren.

Das Gelände gehörte bisher der R & S Partner Immobiliengesellschaft mbH mit Sitz in Düsseldorf, die gestern auf RP-Anfrage den Vertragsabschluss bestätigte. Erste Projektpläne sollen bei der Immobilienmesse Expo Real in München, die vom 4. bis 6. Oktober stattfindet, präsentiert werden. Dies berichtete Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, der zusammen mit Bürgermeister Klaus Pesch nach München reisen wird. Der Millionen-Coup wird den Stadtteil mit Blick auf die Standort-Qualität noch einmal auf ein neues Niveau heben. Anwesende Politiker wie Hannelore Hanning (FDP), Heidelore Brebeck (CDU) und Willm Rolf Meyer (SPD) zeigten sich angesichts der Neuigkeit doch ziemlich überrascht. In der Verwaltungsspitze wusste man jedenfalls schon länger von den Plänen.

Die entscheidende Frage, die sich auch die Politik stellt: Wie sind die wachsenden Verkehrsströme zu bewältigen? Schon jetzt steht Ost in Stoßzeiten vor dem Kollaps. Anwohner im Stadtteil sind in Sorge, sie vermissen ein grundlegendes Konzept. Das soll jetzt erstellt werden. Schwerpunkte sind die Abwicklung des Verkehrs rund um die Balcke-Dürr-Allee und die dort angesiedelten Unternehmen. Pendler, Parkraumangebot für Anwohner und Besucher, Lebensqualität - all diese Aspekte sollen in den nächsten Monaten bearbeitet werden. Der Bereich mit Hugo-Schlimm-Straße, südlich gelegener Neanderstraße und Voisweg spielt eine Schlüsselrolle. Die PTV GmbH aus Düsseldorf soll das Konzept erstellen.

Im kommenden Jahr wird Edeka Kels in die alte Maschinenfabrik ziehen. Im Bezirksausschuss Mitte hatte man versichert, dass zahlreiche Parkplätze geschaffen werden. Und dann ist da noch die neue SAP-Zentrale, die auf dem rund 8.100 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Oststraße und Hugo-Schlimm-Straße entsteht. Vor wenigen Wochen feierte man Richtfest. Investor ist der bekannte Architekt Walter Brune. Er hat das Areal gekauft, zwischen der Brune Real Estate AG & Co. KG und SAP wurde ein Mietvertrag geschlossen, der nach RP-Informationen zunächst eine Laufzeit von 15 Jahren hat.

Das Stuttgarter Architekturbüro Scope konnte sich mit seinem Entwurf bei einem Wettbewerb durchsetzen. Das Investitionsvolumen liegt bei 47 Millionen Euro. Die Sparkasse HRV ist in die Finanzierung involviert. SAP legt seine beiden Standorte (bisher West und Tiefenbroich) zusammen, im Juni 2017 sollen die mehr als 800 Mitarbeiter einziehen. Hartmut Thomsen (Geschäftsleitung SAP Deutschland) betonte, dass man sich auf dieses Projekt sehr freue.

(RP)
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