Prozess in Düsseldorf "Ich hatte nie die Absicht, meine Tochter zu töten"

Ratingen · Wegen des gewaltsamen Todes seiner 16 Monate alten Tochter muss sich seit Donnerstag ein 19-jähriger Ratinger vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Er soll das Kind zu Tode geschüttelt haben.

 Heute begann am Landgericht Düsseldorf der Prozess wegen Kindstötung.

Heute begann am Landgericht Düsseldorf der Prozess wegen Kindstötung.

Foto: dpa, fpt mov axs

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wirft dem Mann vor, den Tod seiner Tochter durch kräftiges Schütteln zumindest billigend in Kauf genommen zu haben.

Zum Prozessauftakt schilderte der 19-jährige Angeklagte die Nacht des 5. März. Da seine Freundin (20), die Mutter des Kindes, mit Freundinnen ausgehen wollte, war er mit seiner Tochter allein. Das Mädchen habe geweint und sich heftig gewehrt, als er ihr die Windel wechseln und sie anschließend wieder anziehen wollte. Deshalb habe er das Mädchen auf den Boden gedrückt und dort fixiert.

Er habe große Schwierigkeiten mit dem Kind gehabt, erklärte der 19-Jährige unter Tränen. Er sei es nicht gewohnt gewesen, mit dem Kind allein zu sein. Als sich das Mädchen später im Bett mit Milch aus seiner Flasche übergossen hatte und anschließend weiterschrie, habe er es kurz geschüttelt. Ihm sei nicht klar gewesen, dass er das Mädchen durch Schütteln erheblich verletzen könne: "Sonst hätte ich das nie gemacht. Ich hatte nie die Absicht, meine Tochter zu verletzen oder zu töten."

Der Tod des Kindes war erst am nächsten Morgen durch die Mutter entdeckt worden. Sie schildert den Angeklagten als "liebevollen, herzensguten Menschen, der Beste, den ich kennengelernt habe". Eine solche Tat habe sie ihm niemals zugetraut. Der Prozess wird am 9. August fortgesetzt.

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