Heiligenhaus 165.000 Euro für WLAN an der Gesamtschule

Heiligenhaus · Die Schule will umrüsten. Doppeltes Ziel: Mehr Klassenräume und EDV-gestützter Unterricht auf modernstem Standard.

 Michael Trapp, stellvertretender Leiter der Gesamtschule, in einem Computerraum alter Prägung.

Michael Trapp, stellvertretender Leiter der Gesamtschule, in einem Computerraum alter Prägung.

Foto: achim blazy

Das Internet gehört heutzutage zum Alltag der Jugendlichen. Umso wichtiger ist es, dass die digitale Welt auch im Schul- und Lernalltag stattfindet. Die aktuelle Situation an der Gesamtschule sei aber brisant, sagt Schulleiterin Gabriele Arnsmann: "Wir verfügen noch über einen PC-Raum mit veralteter Hardware und die Internetgeschwindigkeit ist so gering, dass ein einziges genutztes Gerät das komplette System lahmlegen kann."

Gesurft wird hier mit 3Mbit/s, eine Bandbreite, die allein das Anschauen eines Youtube-Videos auslasten kann. Zum Vergleich: an der Realschule wird mit etwa 16 Mbit/s gesurft, am Gymnasium mit etwa 100 Mbit/s. "EDV-gestützter Unterricht ist heute Standard. Jeder weiß, wie rasant sich die Situation bezüglich der modernen Medien seitdem entwickelt hat. Wir brauchen diese strukturierte Netzwerkverkabelung um unserem Lehrauftrag gerecht werden zu können", so die Schulleiterin.

Sie erinnert sich: "Im Oktober 2010 beschloss der Rat der Stadt Heiligenhaus drei Maßnahmen zur Behebung der Raumprobleme in der Gesamtschule. Dies waren ein Anbau mit naturwissenschaftlichen Räumen, die Umgestaltung des Forums in einen Mehrzweckraum und die Schaffung der Voraussetzungen für eine mobile Lösung." Während die ersten beiden Maßnahmen bereits durchgeführt sind, lässt die dritte auf sich warten.

Im Ausschuss für Bildung und Sport wurde am Donnerstag der flächendeckende Ausbau der Netzwerkverkabelung an der Gesamtschule diskutiert, der mit 165.000 Euro zu Buche schlägt. Das ist bereits im Immobilienausschuss behandelt worden. Nach einem Fachgutachten sei es nun möglich, den Ausbau nicht über Pauschalmittel des Sondermaßnahmen-Kataloges der Investitionsmaßnahmen zu finanzieren, deren Gesamtvolumen 500.000 Euro beträgt, sondern zweckgebunden über zurückgestellte Mittel der Schul- und Bildungspauschale, wie Kämmerer Michael Beck erklärte. Das entlaste den Sondermaßnahmen-Katalog enorm und gebe Raum für eine schnelle Umsetzung.

Der Plan: Es soll über WLAN gesurft werden, also kabellos, damit die Nutzung mobiler Möglichkeiten in den jeweiligen Klassenzimmern möglich ist. "Andere Möglichkeiten die Summe zu reduzieren, eine schrittweise Umsetzung oder nur die Versorgung einzelner Gebäudeteile sind keine ausreichende Alternative", so Beck. Arnsmann erklärt die Dringlichkeit des Vorhabens: "Ab Ende 2010 haben wir in die vorhandenen PC-Räume nicht mehr investiert, sondern mit dem Aufbau einer mobilen Hardwareausstattung begonnen", so Arnsmann. Mobile Hardware, die derzeit nicht eingesetzt werden kann. "Wir Lehrerinnen und Lehrer improvisieren, ärgern uns, verzichten auf den Einsatz des PC, gehen kreativ mit der Lage um, aber wir bauen vor allem darauf, dass im kommenden Jahr die strukturierte Netzwerkverkabelung geschaffen wird."

Federführend ist der Immobilienausschuss. Er muss nun noch beraten. Die Mehrheit des Schulausschusses empfiehlt die Umsetzung, einzig die FDP sieht noch Beratungsbedarf.

(RP)
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