Radevormwald Wülfing-Statik auf dem Prüfstand

Radevormwald · Bürgermeister Johannes Mans möchte für die nächste Phase der Wülfing-Sanierung Sicherheit haben und lässt deshalb die Statik des städtischen Traktes neu berechnen.

 In den noch freien Etagen bei Wülfing, die früher auch als Maschinenhallen genutzt wurden, sollen Dienstleister oder Mieter einziehen.

In den noch freien Etagen bei Wülfing, die früher auch als Maschinenhallen genutzt wurden, sollen Dienstleister oder Mieter einziehen.

Foto: Moll (Archiv):

Die vor einiger Zeit ins Stocken geratene Sanierung des städtischen Teils des Wülfing-Geländes ist um eine Planungsvariante reicher. Bürgermeister Johannes Mans möchte Sicherheit für die weiteren Arbeiten haben, die für die Zeit ab 2018 vorgesehen sind und im kommenden Jahr geplant werden sollen. Er möchte eine komplett neue statische Berechnung haben.

In den vergangenen Jahren, sagt Mans, habe es unterschiedliche statische Berechnungen für einzelne Etagen oder auch das Dach gegeben. Auf diese älteren Gutachten, die seiner Meinung nach zu einem Ganzen zusammengefasst werden müssen, möchte er sich nicht verlassen. "Wir brauchen den heutigen Stand", sagt der Bürgermeister.

Diese Vorgehensweise hat er in seinem Gespräch mit der Bezirksregierung im Oktober abgesprochen. "Wenn es mit der sogenannten Wülfing-Sanierung 2.0 losgeht, müssen wir eine gesamtstatische Bewertung des mehr als 100 Jahre alten Gebäudes haben", sagt Mans. Zwar gebe es Gutachten über die Statik einzelner Geschosse, die sind aber nicht zusammengefügt. Diese Gutachten müssen alle zwei Jahre aktualisiert werden, hat der Bürgermeister erfahren. "Man erhält als Laie unterschiedliche Aussagen für solch ein altes Gebäude", sagt Mans. Einige Gutachter seien der Meinung, dass Einzel-Statikberechnungen ausreichen, andere seien der Meinung, dass es eine gesamtstatische Berechnung für ein solch altes Gebäude geben muss. Wenn sich schon die Fachleute nicht einig seien, wie sollen dann die Entscheider der Stadt mit einer solchen Situation umgehen, meint der Bürgermeister. Es gelte zu bedenken, dass es sich um ein uraltes Gebäude handele. Eine Augenscheinprüfung mit dem Ergebnis, dass das Gebäude trägt und man sich keine Sorgen zu machen brauche, das reiche nicht, meint Mans

Angestoßen habe dieses neue Verfahren laut Mans das Rechnungsprüfungsamt der Stadt. In dem Gespräch in Köln sei mit den Mitarbeitern der Bezirksregierung vereinbart worden, dass die Kosten für die neue statische Berechnung und Zusammenführung der bisherigen Daten förderfähig sind. Mans schätzt sie auf etwa 50.000 bis 70.000 Euro. "Wir müssen diese Berechnungen haben, weil davon natürlich auch die Nutzungsmöglichkeiten von einzelnen Gebäudeteilen abhängen", sagt Mans. In den Planungen im kommenden Jahr sollen die noch leeren, großen Flächen auf den Etagen zwei und drei und im Dachgeschoss so überplant werden, dass sie nach der Fertigstellung vermietet werden können. In Abstimmung mit dem neu zu beauftragenden Projektentwickler soll somit die Frage beantwortet werden, ob das Gebäude statisch die geplanten Nutzungen tragen kann und auf längere Sicht eine ausreichende Standsicherheit gewährleistet ist. "Wir brauchen den heutigen Stand", wiederholt der Bürgermeister.

Er bestätigt auch, dass der Prozess um das Dach des alten Wülfing-Gebäudes noch nicht abgeschlossen ist. Es werde überlegt, ob der seit einigen Jahren dauernde Prozess vielleicht durch Vergleichsverhandlungen beendet werden kann. Die Entscheidung darüber ist aber noch nicht getroffen.

(RP)
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