Radevormwald Wechsel an der Spitze der Suchtklinik

Radevormwald · Nach 17 Jahren sucht Klinikleiter Dr. Matthias Brecklinghaus eine neue berufliche Herausforderung. Dr. Bernd Wessel leitet ab 1. April die Geschicke der Blau-Kreuz-Fachklinik Curt-von-Knobelsdorff-Haus (CvK) an der Hermannstraße.

 Dr. Matthias Brecklinghaus (l.) arbeitet zurzeit Dr. Bernd Wessel in die neue Aufgabe als Leiter der Fachklinik Curt-von-Knobelsdorff-Fachklinik ein.

Dr. Matthias Brecklinghaus (l.) arbeitet zurzeit Dr. Bernd Wessel in die neue Aufgabe als Leiter der Fachklinik Curt-von-Knobelsdorff-Fachklinik ein.

Foto: Moll

Dr. Bernd Wessel wird zum 1. April die medizinische Leitung und parallel auch die Klinikleitung der CvK-Suchtklinik des Blau-Kreuz-Diakonieverbandes aus Wuppertal übernehmen. Dr. Matthias Brecklinghaus wird eine neue Aufgabe in der Betreuung dementer Patienten bei einem katholischen Träger in Neuss übernehmen.

Die CvK-Klinik hat drei Abteilungen: die vollstationäre Rehabilitation und die tagesklinische, ganztägig ambulante Rehabilitation für Männer und die stationäre Motivierung für Frauen und Männer. Insgesamt gibt es in dem vor 52 Jahren gegründeten Haus 58 Plätze, 48 davon für den vollstationären Bereich.

Dr. Matthias Brecklinghaus, begeisterter Radfahrer und mehrfacher Teilnehmer der Night-on-Bike, hat seit 1999 die medizinische Leitung der Fachklinik inne und seit 1. Februar 2009 aus Kostengründen auch die Gesamtleitung des Hauses. Der Mediziner mit Fachprüfungen in Neurologie und in Psychiatrie und Psychotherapie, der auch eine medizinische Spezialausbildung in "Suchtmedizinischer Grundversorgung" hat, suchte nach eigener Aussage eine neue berufliche Herausforderung. In seine Zeit als Klinikleiter fielen die Einrichtung des neuen Blockhauses als Gesprächsraum, die Feiern zum 50-jährigen Bestehen der Klinik 2014 und umfangreiche Umbauarbeiten in den Jahren 2013 und 2014. Für dieses Jahr habe sich die Klinik vorgenommen, den ambulanten Bereich stärker zu bewerben. "Wir haben dort noch keine hundertprozentige Auslastung. Dieses Ziel haben wir uns aber vorgenommen", sagt der scheidende Klinikleiter.

Nachfolger Dr. Bernd Wessel hat zuletzt in einer Klinik des Kamillianer Ordens für Reha und Entgiftung in Essen gearbeitet, die mehrfach mit anderen Trägern verschmolzen ist. "Ich glaube, dass Suchtarbeit in kleineren Häusern mit familiärer Atmosphäre einen größeren Erfolg verspricht als die Arbeit in größeren Häusern", sagt der 56-jährige Facharzt für Psychiatrie und forensische Psychiatrie. Tätig ist er auch im Vorstand des Bundesverbandes für Stationäre Suchtkrankenhilfe (Buss) in Kassel, die bundesweit 160 Kliniken mit zusammen 7000 Betten vertritt, unter anderem den Blau-Kreuz-Diakoniebereich. Der Verband setzt sich dafür ein, dass in der Gesundheitspolitik nicht nur die großen Klinikverbünde Berücksichtigung finden. "Ich denke, dass große Häuser in vielen medizinischen Bereichen wie der Chirurgie sehr wichtig sind, in unserem Bereich aber das subjektive Empfinden der Patienten eine sehr große Bedeutung hat", sagt der neue Klinikleiter. Er möchte sich demnächst auch in das Leben der Stadt einbringen. "Wir brauchen die Unterstützung der Kommune", sagt Wessel. Das ergebe sich aus der finanziellen Situation der kleineren Kliniken, sagen Wessel und Brecklinghaus. Die Träger hätten in den vergangenen Jahren die Quersubventionierung ihrer Häuser aus eigenen Mitteln übernommen. Vereinzelt seien kleinere Häuser schon geschlossen worden.

1997 war die Existenz des Hauses schon einmal gefährdet, damals gelang es durch die Einführung der Motivierungsphase und Kostenreduzierungen, das Haus zu retten. In die CvK-Klinik hatte das Blaue Kreuz 2013/14 in die ambulante Abteilung investiert, einen Investitionsstau beschreibt der scheidende Klinikleiter für Dach, Fenster und Parkplatz.

(RP)
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