Radevormwald Von der Ratsbank in die Amtsleitung

Radevormwald · Der 46-jährige Michael Dummer übernimmt zum 2. Januar das Schulamt. Bisher saß er für die SPD im Rader Stadtrat.

Alle paar Jahre beruflich etwas Neues anpacken und schaffen. Das hat sich Michael Dummer zur Aufgabe gemacht. Als Diplom-Finanzwirt hat er 15 Jahre beim Finanzamt gearbeitet, bevor er 2006 zum Landesrechnungshof wechselte. Auch bei der Finanzbehörde hatte er verschiedene Aufgaben, unter anderem in der Vollstreckung, als Betriebsprüfer und als stellvertretender Finanzamtsleiter in Remscheid.

"Jetzt war es an der Zeit, noch einmal neu durchzustarten. Und das mache ich in Rade, der Stadt, die mir seit vielen Jahren Heimat geworden ist", sagt Dummer, "die Stadt liegt mir inzwischen am Herzen." Er ist so lange hier, dass seine beiden Kinder in Rade bereits groß geworden sind. Dummer ist der Wunschkandidat von Bürgermeister Johannes Mans. Er hatte nach längerer Diskussion in der vergangenen Sitzung mit dem Stadtrat Einvernehmen erzielt. Nach diesem Ergebnis hat Dummer Anfang des Monats sein Ratsmandat niedergelegt. Ihm folgt der Sachkundige Bürger Detlef Förster. Nach der Landesverfassung dürfen städtische Bedienstete nicht gleichzeitig in politischen Gremien wie Ausschüssen oder Stadträten ehrenamtlich tätig sein.

Sein Versetzungsgesuch hat er inzwischen gestellt. "Ich gehe davon aus, dass es zum 2. Januar klappt", sagt Dummer. Er übernimmt die Aufgabe von Sönke Eichner als Leiter des Jugendamtes. Eichner wechselt als Beigeordneter nach Hilden. "Ich bin es gewohnt, mich auch mit neuen Inhalten zu befassen", sagt der zweifache Familienvater. Bei der abwechslungsreichen Tätigkeit im Landesrechnungshof gibt es regelmäßig neue Prüfaufträge. "Da muss man sich auch immer in neue Felder einarbeiten", sagt der 46-Jährige, der früher gerne Motorrad gefahren ist und die Aufgabe in der Kommunalpolitik als sein Hobby angibt. "Für andere Hobbys habe ich keine Zeit", sagt er und stellt seine Familie in den Vordergrund.

Zuletzt hat er für den Landesrechnungshof im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk geprüft, aber auch der Digitalfunk, der Einsatz von IT in der Landesverwaltung oder die Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements (NKF) waren schon seine Themen.

Die Aufgabe im Jugendamt wird wieder eine neue sein. "Ich bin Sönke Eichner sehr dankbar, dass er sich derzeit am späten Nachmittag nach unserer Arbeit manchmal Zeit nimmt, um mir Abläufe und auch inhaltliche Aufgaben zu erklären", sagt Dummer. Auch mit künftigen Mitarbeitern hat er bereits erste Gespräche geführt. Er habe bisher einen positiven Eindruck gewonnen. Die erste Zeit wird deshalb von Einarbeitung geprägt sein. Einiges ist ihm schon geläufig, da er vor einigen Jahren für die SPD auch schon im Jugendhilfeausschuss tätig war.

"Die ehrenamtliche Tätigkeit als Sachkundiger Bürger und auch in zwei Perioden in den Jahren von 2006 bis 2009 und ab 2014 als Stadtratsmitglied werden mir sicherlich helfen", sagt Dummer, obwohl der Bereich in der Kommunalpolitik bisher nicht sein eigentlicher Schwerpunkt war.

"Ich erwarte eine spannende Zeit im neuen Jahr", sagt Dummer.

(RP)
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