Radevormwald Verständnis für fremde Sprachen wecken

Radevormwald · Weil Sprache der wichtigste Schlüssel zur Integration ist, veranstaltete Andrea Bänker vom Caritas-Projekt "Vielfalt. Viel wert" in Kooperation mit der Lindenhofschule gestern eine interkulturelle Leseveranstaltung in der Stadtbücherei. Sie erklärte den Schülern der vierten Klassen, was mit diesem Projekt versucht werden soll: Verständnis für die zu bekommen, die unsere Sprache lernen müssen. "Ihr hört ja gleich, dass deren Sprachen allein vom Klang her völlig anders sind als unsere. So könnt ihr euch besser vorstellen, wie schwer es sein muss, jetzt plötzlich Deutsch lernen zu müssen."

 Vorlesen in einer fremden Sprache - die Viertklässler der KGS Lindenbaum waren fasziniert von den verschiedenen Sprachen.

Vorlesen in einer fremden Sprache - die Viertklässler der KGS Lindenbaum waren fasziniert von den verschiedenen Sprachen.

Foto: jürgen moll

Zur Einstimmung wurde der Beginn des Buches "Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm" vorgelesen. Es vermittelt, dass viele Menschen Probleme mit den fremden Kulturen haben, die jetzt in Deutschland gelebt werden. Wie man mit Ängsten umgeht, sie auflöst und damit neue Freunde finden kann, wird in diesem Buch erzählt. Wie die Geschichte ausgeht, blieb jedoch offen. "Wir werden dieses und andere interkulturellen Bücher noch im Unterricht besprechen. Die Kinder sollen neugierig auf den Ausgang der Geschichte bleiben", sagte Lehrerin Monika Duchêne.

Eine Umfrage unter den Schülern ergab, dass die vierten Klassen der KGS Lindenbaum international gemischt sind. Viele Kinder wachsen zweisprachig auf. Sie können russisch, türkisch, italienisch, spanisch oder polnisch sprechen, aber auch englisch, arabisch und thailändisch sind Heimatsprachen der Kinder.

Urdu sprach niemand. Malik Nasir Mahmood las in der in Pakistan gesprochenen Sprache aus dem Buch "Ein Gerücht geht um in Baddbaddpur" vor. Der fremde Klang wurde noch verstärkt durch die Passagen, die Mitra Santana auf thailändisch aus dem gleichen Buch vorlas oder Ashwaq Afrim auf Arabisch aus dem Buch "Die Wut der kleinen Wolke". Extra Applaus erhielt David Klüting (10), der auf Türkisch eine Passage aus dem Buch "Mert und der Wundersame Fes" vortrug. Durreaden Mahmood, die zwar in Deutschland aufgewachsen ist, zuhause bis zum Eintritt in den Kindergarten mit ihren Eltern immer nur Urdu sprach, vermittelte den Schülern einen Eindruck von den Schwierigkeiten, zweisprachig aufzuwachsen, aber auch von den Chancen, die sich daraus ergeben können. Wie diese optimal zu nutzen sind, erklärten Jasmin Atta, die vom katholischen Cusanuswerk unterstützt wird, und Jasmin Atta, die ein Stipendium vom muslimischen Studienwerk Avicenna erhalten hat. Alle drei betonten, dass es immens wichtig ist, die eigene Herkunftssprache richtig zu erlernen.

(gedi)
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