Radevormwald Übergang am Rathaus wird jetzt barrierefrei

Radevormwald · Obwohl die Stadt in den vergangenen Jahren schon viel für behinderte Menschen gemacht hat, stößt der Seniorenbeirat immer wieder auf neue Gefahrenstellen.

 Auch an Sehbehinderte und Blinde hat die Stadt gedacht: An der Hohenfuhrstraße finden sich diese taktilen Elemente.

Auch an Sehbehinderte und Blinde hat die Stadt gedacht: An der Hohenfuhrstraße finden sich diese taktilen Elemente.

Foto: wos

Eine kleine Gruppe des Seniorenbeirates traf sich jetzt in der Innenstadt, um den Stadtkern erneut auf Barrierefreiheit zu testen, Stolperkanten und gefährliche Stellen für behinderte Menschen, Senioren oder Mütter mit Kinderwagen auszuloten und erste Lösungsansätze für die Probleme zu entwickeln. Obwohl große Teile der Innenstadt in den vergangenen Jahren bereits erneuert wurden und für die kommenden Monate auch noch weitere Veränderungen geplant sind, stößt der Seniorenbeirat immer wieder auf neue Gefahrenstellen. Manche davon seien sogar erst in den vergangenen Jahren durch Planungsfehler entstanden.

Detlef Förster setzte sich für den Rundgang in einen Rollstuhl, um die Plätze, Bürgersteige und Straßen zu testen. Mit 69 Jahren ist er allerdings überdurchschnittlich stark und gut trainiert. Viele Kanten kann er dank einer guten Armmuskulatur im Rollstuhl überwinden. Bei den meisten Rollstuhlfahrern sieht das anders aus. "Je nach Krankheit und Alter haben die Menschen nicht die Kraft, Schwung zu holen oder sich Kanten heraufzuziehen. Für diejenigen ist die Rader Innenstadt immer noch eine große Herausforderung", sagte er.

 Die Mitglieder des Seniorenbeirates sind dankbar, dass die Stadt den Fußgängerüberweg an der Hohenfuhrstraße gegenüber dem Rathaus auf Höhe der Schützenstraße erneuert und barrierefrei gestaltet. An anderen Stellen müsste die Verwaltung aber nachbessern, hieß es nach einem Rundgang durch die Stadt.

Die Mitglieder des Seniorenbeirates sind dankbar, dass die Stadt den Fußgängerüberweg an der Hohenfuhrstraße gegenüber dem Rathaus auf Höhe der Schützenstraße erneuert und barrierefrei gestaltet. An anderen Stellen müsste die Verwaltung aber nachbessern, hieß es nach einem Rundgang durch die Stadt.

Foto: wos

Der neu gepflasterte Schlossmacherplatz und auch der Marktplatz bekommen vom Seniorenbeirat die Note sehr gut. Die Flächen sind gut zu überwinden, barrierearm und gut erreichbar.

Problematisch finden die Vertreter der Senioren den Vorplatz des Drogeriemarktes auf dem Parkplatz an der Poststraße. Die Schlossmacherpassagen münden dort zwar in einen abgesenkten Gehweg, aber der sei schlichtweg zu hoch. "Man merkt, dass die Planungen nicht von Behinderten mitentwickelt wurden. Für gesunde Menschen reicht die Absenkung aus, aber für schwache oder eingeschränkte Menschen ist sie zu hoch", sagte Roswitha Winterhagen. "Optimal wäre ein nahtloser Übergang zwischen Straße und Bürgersteig."

Im Bereich des Parkplatzes bemerkten die Ehrenamtler ein weiteres Problem: Der gepflasterte Bereich vor dem Gebäudekomplex wird momentan von Baufahrzeugen als Parkfläche genutzt. Diese versperren auch abgesenkte Flächen, die für Barrierefreiheit sorgen sollen und machen es behinderten Bürgern unmöglich, sicher und ohne große Anstrengungen die Straßenseite zu wechseln. Lebensgefährlich ist die Straßenüberquerung auf Höhe des Busbahnhofs gegenüber des Parkhauses am Fuße des Schlossmacherplatzes. Dort sind die abgesenkten Bereiche für Fußgänger viele Meter versetzt, so dass man in der Kurve diagonal über die Straße gehen muss, um mit Rollstuhl oder Rollator auf den Bürgersteig auf der Seite des Bürgerhauses zu gelangen. "Ein Planungsfehler, den die Stadt schon eingeräumt hat", sagte Förster. Er bemängelt außerdem, dass die Bushaltestelle Richtung Halver nicht für Behinderte erreichbar ist. Auf der anderen Seite der Innenstadt, Ecke "Alte Post" und Hohenfuhrstraße, sind die Ampeleinstellungen zu kurz. "Selbst gesunde Erwachsene schaffen es in der kurzen Grünphase nicht auf die andere Seite", sagte Uschi Brand.

Dankbar ist der Seniorenbeirat über die Erneuerung des Fußgängerübergangs vor dem Rathaus. "Die Stadt macht viel und die Zusammenarbeit ist eigentlich gut. Trotzdem bleiben wir dran und kämpfen für eine noch barrierefreiere Stadt", kündigte Förster an.

(trei)
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