Radevormwald Tipps gegen Stress - "Seepferdchen" im Hirn mit mehr Sport beruhigen

Radevormwald · Wie ein Herz sich unter Stress setzen lässt und welche Vorkehrungen dagegen getätigt werden können, war ein Thema, über das Dr. Wolfgang Lohmann im Rahmen der Herzwochen referierte. 60 Zuhörer erfuhren im Café des Wülfingmuseums, dass ein Mandelkern derzeit nicht nur in der Weihnachtsbäckerei Einzug hält, sondern auch im menschlichen Hirn zuhause ist. Weiter verblüffte Lohmann die Gäste seines Vortrages mit der Existenz eines "Seepferdchens" im Hirn. So heißt ein kleines Organ im Kopf, das dem niedlichen Meerestierchen zum Verwechseln ähnlich aussieht und unter Medizinern "Hippocampus" genannt wird. Es sei das Organ, das am Stress anfälligsten gelte, sagte Lohmann.

Der Blick ins Hirn war offensichtlich notwendig, den Gästen einmal die Entstehung unterschiedlicher Stressformen nahezulegen. Lohmann sprach dabei von dem guten, wie auch bösen Stress. "Der böse Stress lässt alle Funktionen des Körpers auf Hochtouren laufen, auch das Herz", sagte der Mediziner.

Nach seinen Angaben führen Stress und weitere Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und erhöhter Cholesterin in großem Bogen zum Herzen. Die Frage "Was tun?"stand bei allen vier Themenbereichen des Vortrages im Raum. Hier machte Lohmann ganz klar deutlich, wie hervorragend sich sportliche Bewegung auf den Körper grundsätzlich auswirkt. Jede der genannten Risikofaktoren der Krankheiten sei beeinflussbar. Gute Ernährung, Verzicht auf Nikotin und Alkohol wie auch sportliche Bewegung seien unverzichtbar. Lohmann zählte viele Vorzüge des Sportes auf und berichtete von seiner eigenen Freude am Laufen bei klarem Winterwetter. "Natürlich habe ich bei so einem Langlauf auch erhöhte Ausschüttungen von Hormonen, hohe Herzfrequenz, Puls, Blutkreislauf. Alles arbeitet in der Zeit sehr stark, aber es fährt auch wieder runter. Genau das kann man trainieren", sagte der Sportmediziner. Er erklärte anschaulich, oft durch heitere Kommentare, die Wege von Fett, Zucker und Insulin durch den Körper. Wie wird alles unter Stress transportiert? Was setzt zu? Was verstopft sogar Gefäße? Die Zuhörer erhielten Tipps zum Umgang mit Diagnosen und besonders viel zum "Herz unter Stress". "Sehr interessant. Ich bin Herzpatient und bin heute aus Neugier gekommen", sagte Ursula Mischke. Sie erzählte, dass sie Mitglied der Herzsportgruppe sei. Viele dieser Herzpatienten waren gekommen, darunter auch Sportpädagoge Karlo Sauer.

Lohmann referierte zum zweiten Mal im Wülfingmuseum zum Thema "Herz" im Rahmen der "Herzwochen"der Deutschen Herzstiftung und zeigte sich erfreut über das rege Interesse an seinem Vortrag. "Ich habe noch viele weitere Themen vorbereitet, über die ich vortragen könnte. Vielleicht ergeben sich weitere Möglichkeiten", hofft der Mediziner.

(sig)
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