Radevormwald Technische Phänomene ausprobieren und lernen

Radevormwald · Die Da-Vinci-Ausstellung ist noch bis zum 10. Juli im Gewerbepark Bartels auf dem alten Wülfing-Gelände in Dahlerau täglich zu besichtigen. Eine Aktion mit 40 Maschinen für alle Generationen.

 Lilly (neun Jahre alt) testete bei der Eröffnung der Da-Vinci-Technikausstellung, wie eine alte Grabungsmaschine funktioniert.

Lilly (neun Jahre alt) testete bei der Eröffnung der Da-Vinci-Technikausstellung, wie eine alte Grabungsmaschine funktioniert.

Foto: Jürgen Moll

Seit Freitag ist die Ausstellung "Leonardo da Vincis Maschinen" im Gewerbepark Bartels in Dahlerau offiziell geöffnet. Großmodelle aus Holz bilden da Vincis wissenschaftliche und technische Forschungen ab, die er zu den Themen Mechanik, Werkzeug- und Militärtechnik, Messgeräten und Fortbewegungsmöglichkeiten in der Luft, im Wasser und auf dem Boden machte. Die Ausstellung der Galerie-F erweckt seine Studien zum Leben, macht sie für die Besucher greifbar und erlebbar.

"Leonardo da Vinci war Maler, Bildhauer, Architekt, Kunsttheoretiker, Naturforscher, Erfinder, ein Genie. Viele seiner Erfindungen haben Wissenschaft und Technik revolutioniert und sind noch heute, viele hundert Jahre später, von Bedeutung", sagte Kerstin Rupin-Friedrichs bei der Ausstellungseröffnung. Die Ausstellungsleiterin hat da Vinci mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) an die Wupper geholt und ist froh, die Zusammenarbeit nach der Hundertwasser-Ausstellung weiterzuführen. "Der Aufbau der Exponate am Mittwoch hat reibungslos funktioniert. Die Zusammenarbeit mit dem Team und der WFG ist komplikationslos", sagte Rupin-Friedrichs. Das achtköpfige Team, das sich auch um die Hundertwasser-Ausstellung gekümmert hat, ist wieder für Führungen, Verkauf und die Entwicklung von Sonderaktionen zuständig.

Die meisten Modelle der Ausstellung sollen von den Besuchern ausprobiert und angefasst werden. Das Lieblingsexponat von Kerstin Rupin-Friedrichs stellt das Prinzip des Flaschenzuges dar. "Hier kann man ausprobieren, wie Gegenstände ohne großen Aufwand gehoben werden können. Das ist auch für Kinder interessant", sagte sie. Gerlach Bente, Künstler aus Rade, war nach dem ersten Einblick positiv überrascht. "Die Präsentation ist professionell", sagte er. Gut gefallen hat ihm die Holzbrücke. "Die ist schön einfach und deswegen wirkungsvoll." Diese Brücke soll zum Stadtfest in die Innenstadt ziehen und von Besuchern zusammengebaut werden. "Dann können Kinder und Erwachsene selber herausfinden, nach welchem Prinzip die Brücke funktioniert", sagte Rupin-Friedrichs. Viel Interesse zog auch "Der Traum vom Fliegen" auf sich. Fallschirme und ein großes Flugsegel bilden die Studien da Vincis ab, auf deren Grundlagen die heutigen Flugmöglichkeiten aufbauen. Das gilt auch für die von ihm entwickelten Messgeräte wie dem Neigungsmesser und dem Windmessgerät, mit denen jedes Flugzeug ausgestattet ist.

Wolfgang Björnskow hat sich als Ausstellungsguide intensiv mit den Studien und der Kunst von Leonardo da Vinci auseinandergesetzt und mag die Archimedische Schraube besonders. "Die findet man heute eigentlich auf jedem Spielplatz und kann sie hier in Ruhe ausprobieren und erkunden", sagte er. Das Perpetuum Mobile, ein hypothetisches Gerät, das sich nach der ersten In-Gang-Setzen ohne weitere Energiezufuhr ewig bewegen soll, begeisterte Björnskow auch. "Dieses Rätsel ist zwar immer noch nicht gelöst, aber kann hier mit viel Lärm und Bewegung getestet werden."

Die Besucher können auch ein Spiegelkabinett ausprobieren, ausgewählte Gemälde betrachten und zahlreiche Informationen über da Vinci von Schautafeln erhalten - es ist eben ein interaktive Ausstellung, die das technische Verständnis stärkt.

(RP)
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