Ansichtssache Täter müssen Härte des Gesetzes deutlich zu spüren bekommen

Radevormwald · Viele Themen bewegten die Rader letzte Woche. Traurig Das kulturelle Leben wird ärmer - der Männerchor hat sich aufgelöst. Und die Cover-Band "Jokebox" folgt Ende 2018. Dramatisch Es gibt immer weniger Respekt vor Polizeibeamten - ein unerträglicher Zustand. Unvermeidbar Die Kita im Untergeschoss der GGS wird erst später fertig.

Ansichtssache: Täter müssen Härte des Gesetzes deutlich zu spüren bekommen
Foto: Moll Jürgen

Viele Themen bewegten die Rader letzte Woche. Traurig Das kulturelle Leben wird ärmer - der Männerchor hat sich aufgelöst. Und die Cover-Band "Jokebox" folgt Ende 2018. Dramatisch Es gibt immer weniger Respekt vor Polizeibeamten - ein unerträglicher Zustand. Unvermeidbar Die Kita im Untergeschoss der GGS wird erst später fertig.

Kulturliebhaber mussten vergangene Woche tapfer sein. Zunächst gab der Rader Männerchor sein letztes Konzert, um dann von der Bühne des kulturellen Lebens in der Bergstadt abzutreten - dann folgte die für alle Musikfreunde im Bergischen Land völlig überraschende Ankündigung der Coverband "Jokebox", sich Ende 2018 aufzulösen. Die Gründe sind in beiden Fällen zwar völlig unterschiedlich, unterm Strich aber bleibt, dass zwei traditionelle Gruppen im Bergischen Land keine Zukunft mehr haben.

Während der Männerchor schon seit Jahren immer wieder mit enormen Nachwuchssorgen zu kämpfen hatte, sind es bei "Jokebox" völlig unterschiedliche Auffassungen über die musikalische Zukunft der Band, die dazu führen, dass sich die Bandmitglieder Ende 2018 trennen. Vielleicht der richtige Schritt zur richtigen Zeit, denn wenn vielleicht irgendwann die Qualität leidet und die Bandmitglieder immer unzufriedener werden, bekämen das auch die Fans zu spüren. Dann wäre ein Abgang wesentlich bitterer. Schade ist es dennoch, denn mit "Jokebox" tritt unbestritten eine der besten Coverbands in der Region ab.

Wut, Ohnmacht, Unverständnis - diese Gefühle mögen einen überkommen, wer hört, dass es immer mehr Menschen im Bergischen gibt, für die Gesetze offenbar nur auf dem Papier existieren. In der realen Welt halten sich diese Leute aber an keine Vorschriften, sondern schrecken noch nicht einmal davor zurück, Polizisten oder andere Ordnungshüter anzugreifen und sogar zu verletzen. Auch wenn die Fälle in Rade rückläufig sind, so steigen die Zahlen insgesamt an. Ein unhaltbarer Zustand. Hier muss Tätern unmissverständlich signalisiert werden, dass ihr Verhalten völlig inakzeptabel ist. Sie müssen die ganze Härte des Gesetzes zu spüren bekommen, denn nur so besteht die Chance, dass sie ihr Fehlverhalten auch erkennen und sich künftig anderes verhalten. Dass sich Polizeibeamte in der Ausübung ihrer Tätigkeit angreifen lassen müssen, darf nicht weiter hingenommen werden. Der Staat darf vor solchen Übergriffen nicht die Augen verschließen, ansonsten kapituliert er vor den Tätern, die ihrerseits wieder lernen müssen, was es heißt, Respekt zu haben und sich an Regeln des gesellschaftlichen Lebens zu halten.

Keine guten Nachrichten hatte Bürgermeister Johannes Mans diese Woche für die Mädchen und Jungen der künftigen Kindertagesstätte im Untergeschoss der GGS Stadt: Sie werden für die nächsten Monate noch in den Kompensationsgruppen der evangelischen Kita an der Kottenstraße betreut. Ein Umzug ist vor Februar oder März 2018 nicht möglich. Grund sind in den Vorplanungen für den Umbau nicht zu erkennende Probleme und somit nicht zu kalkulierende Zusatzkosten. Bei den Mehrkosten für die Stromverteilung mag diese Begründung zutreffen, schließlich lassen sich Installationswege meist erst dann so richtig erkennen und zurückverfolgen, wenn Wände aufgerissen und Leitungen freigelegt werden. Auch beim erforderlichen Neubau der kompletten Fensterfront scheint es nachvollziehbar, dass erst beim Rückbau festgestellt werden konnte, dass sich die alten Fensterbänder technisch nicht im erforderlichen Raster teilen lassen. Ein fader Beigeschmack für den Laien bleibt allerdings bei den Mehrkosten für die Verteilerküche von 60.000 Euro. Wegen der Dringlichkeit der Maßnahme hatte die Stadt darauf verzichtet, sich mit dem für die Genehmigung von Kindertagesstätten zuständigen Landschaftsverband Rheinland in Verbindung zu setzen und technisch abzuklären, ob eine Teeküche für 17.000 Euro ausreicht. Das hätte mit einem Telefonat geklärt werden können. Jetzt steht fest, dass für die Ausführung und Genehmigung die Vorgaben einer Verteilerküche berücksichtigt werden müssen - und die wird mit 70.000 Euro zu Buche schlagen. Dass bei einer modernen Kita-Einrichtung viele Sicherheitsaspekte zu beachten sind, dürfte niemanden überraschen. Und da in der Planung vorgesehen war, dass die Kinder künftig auch mitkochen sollen und aktiv ins Kochgeschehen der Kita eingebunden werden sollen, hätte eigentlich klar sein müssen, dass da eine einfache Teeküche nicht ausreicht und nicht den Anforderungen entspricht.

(RP)
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