Radevormwald Stricken und klönen im Wülfingmuseum

Radevormwald · Das Strickcafé im Wülfingmuseum ist auch in den Sommerferien gut besucht. Das Angebot wird von strickbegeisterten Frauen gut angenommen. Auch Damen, die gerne sticken oder häkeln, sind willkommen. Ein Besuch vor Ort.

 Gemeinsam stricken im Wülfingmuseum (v.l.): Vilma Hellbusch, Ina Lehmann, Annette Björnskow, Elke Kothe, Sarah Wilken und Regina Zismer.

Gemeinsam stricken im Wülfingmuseum (v.l.): Vilma Hellbusch, Ina Lehmann, Annette Björnskow, Elke Kothe, Sarah Wilken und Regina Zismer.

Foto: Jürgen Moll

Dort, wo einst lautes Maschinengetöse die Räumlichkeiten erfüllte, klapperten jetzt wieder einmal die Nadeln im Takt. Es wurde gestrickt, was die Wolle hergab und dabei in gemütlicher Runde auch Kaffee, Waffeln und Torte genossen.

Einen Augenblick hoher Konzentration ist gerade gefragt. Es muss auf die Fadenführung wie auch letztlich auf das Muster geachtet werden. Anscheinend hat Sarah Wilken alles im Griff, denn ihre Handarbeit wächst stetig sauber und sehr ansehnlich. "Es wird eine Babymütze", sagt sie stolz. Die kann auch schon mit Leichtigkeit erkannt werden, das winzige Strick-Kunstwerk zeigt sich in hellblauem Garn und in zarter Beschaffenheit. Sarah Wilken erwartet in gut zwei Wochen ein Baby und hat sich mit großer Freude in die Welt der gestrickten- und gehäkelten Babykleidung begeben.

"Ich plane, die Mütze später noch mit gehäkelten Krümelmonster-Augen zu verschönern", hat sie sich vorgenommen. Damit stößt sie auf die Zustimmung ihrer Strickkollegen. Nach einer Pause trafen sich die Strickfreundinnen jetzt wieder im Wülfingmuseum in Dahlerau zur gemeinsamen Handarbeit. "Die Damen sind zwar bedingt durch Urlaub und Krankheit nicht komplett, doch die Gruppe ist heute dennoch gekommen", sagt Karola Johnen, Vorsitzende des Wülfingmuseums, erfreut. Gerne verwöhnt sie mit ihren Helferinnen Museumsbesucher und auch die strickenden Damen mit Kaffee, Waffeln und Kuchen. "Die Gruppe Beyenburger Spinnerinnen hatte vor zwei Jahren die Idee zum Strickcafé. Doch heute werden alle Arten Handarbeiten verrichtet - und alle Damen, die Freude am Stricken haben, sind herzlich willkommen", sagt sie.

Für Ina Lehmann ist der Besuch des Strickcafés eine Premiere. Sie ist aus Wuppertal-Ronsdorf ins Wülfingmuseum gekommen, nachdem sie im regionalen Fernsehen Tipps für Freizeitangebote im Bergischen Land angesehen hat. "Ich habe einfach meine Strickarbeit eingepackt und bin hierher gekommen. In der gemütlichen Runde zu handarbeiten, gefällt mir gut", sagt sie, ohne auch nur einen Moment ihre Hände stillzuhalten. Eifrig werkelt sie an Stulpen für ihre Tochter, während sie sich mit den anderen Damen über die hohe Kunst des Strickens austauscht. Neben ihr klappern die Nadeln auch bei Vilma Hellbusch. "Ich stricke für die Eine-Welt-Läden Kleidungsstücke aus Alpakawolle. Die kommt aus Peru, genau wie ich", äußert sie froh gelaunt. Es mache großen Spaß, untereinander Strickmuster auszutauschen und neue Ideen in Wolle umzusetzen. Eine weiche Strickjacke in Pastelltönen kann schon erkannt werden. Hier liegt deren Vollendung kurz bevor.

Regina Zismer aus Radevormwald gehört zum harten Kern der Gruppe. Für den Einstieg nach der Sommerpause hat sie eine aufwendige Arbeit mit kompliziertem Muster mitgebracht. "Ich stricke schon seit vielen Jahren. Aber immer noch tausche ich mich gerne mit anderen strickenden Damen aus", erzählt die Hobbystrickerin.

Strickende Damen zeigt das Gesamtbild, doch auch Damen, die sticken oder häkeln, treffen sich gerne zum monatlichen Handarbeits-Event. War es im vergangenen Jahr vielmehr die Häkelnadel, die zum Einsatz kam, sind es nun wieder die Stricknadeln, die ihre Dienste verrichten.

(sig)
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