Familie & Co. So gibt es keine Probleme mit dem Gummibärchen

Radevormwald · RADEVORMWALD Am gemütlich gedeckten Frühstückstisch trafen sich jetzt elf Mütter im Evangelischen Familienzentrum an der Kottenstraße. Familienberaterin Gudrun Henseler hatte zum Vortrag "Hast du was Süßes für mich? - Vom sinnvollen Umgang mit Süßigkeiten bei Kindern" eingeladen.

Familie & Co.: So gibt es keine Probleme mit dem Gummibärchen
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RADEVORMWALD Am gemütlich gedeckten Frühstückstisch trafen sich jetzt elf Mütter im Evangelischen Familienzentrum an der Kottenstraße. Familienberaterin Gudrun Henseler hatte zum Vortrag "Hast du was Süßes für mich? - Vom sinnvollen Umgang mit Süßigkeiten bei Kindern" eingeladen.

 Gudrun Henseler gab Müttern wichtige Tipps.

Gudrun Henseler gab Müttern wichtige Tipps.

Foto: hertgen

Dass das Problem mit dem richtigen Umgang mit Süßigkeiten sehr vielschichtig ist, zeigte sich gleich zu Beginn in der Vorstellungsrunde, in der jede Mutter ihre eigenen Schwierigkeiten damit aufzeigte. Von Erzählungen von Kindern, die beim Essen von Süßigkeiten kein Maß finden, von Omas und Opas, die die von den Eltern gesetzten Regeln nicht akzeptieren wollen bis hin zur Überlegung, ob das eigene Kind vielleicht sogar zu wenig Süßes bekommt, wurde jedes Thema angesprochen.

Vor allem das für die meisten Mütter vordringlichste Problem wurde eingehend diskutiert: Großeltern oder nette Nachbarn, die sich beim Kind gerne durch eine Schokolade hier und ein Bonbon da beliebt machen. Dabei blieb die Frage offen, wie viele Kompromisse Eltern eingehen können, um den Familienfrieden aufrechtzuerhalten. "Wichtig ist aber", sagte Gudrun Henseler "dass Sie in Situationen, in denen es um das Kindeswohl geht, ganz klar Stellung beziehen. Erdnüsse zum Beispiel sind für Kleinkinder absolut tabu. Hier sollten Sie durch klare Aussagen, eine deutliche Körpersprache und Blickkontakt Diskussionen von vornherein ausschließen", sagte sie den interessierten Müttern.

Die Fachfrau erläuterte, dass Süßigkeiten niemals die gemeinsam mit den Eltern verbrachte Zeit ausgleichen können. "Süßes ist kein Ersatz für fehlende Zuwendung und Liebe", sagte Gudrun Henseler. "Nutzen Sie Süßes nie als Trostpflaster, reden Sie besser mit dem Kind, wenn es Probleme hat und versuchen Sie, gemeinsame Lösungen zu finden."

Gemeinsam suchten die Teilnehmer dann aber auch nach Wegen, wie die unvermeidlichen Süßigkeiten in den Tagesablauf eines Kindes eingebaut werden können. So wurde vorgeschlagen, Regeln aufzustellen - wie zum Beispiel Süßes nur nach den Hauptmahlzeiten zu essen und zwischendurch lieber zu Obst oder Joghurt mit wenig Zucker zu greifen.

Da zu viele Süßigkeiten nicht nur Probleme mit dem Körpergewicht verursachen, sondern auch Hauptauslöser für Karies sind, wurde besonders auf die Bedeutung des Zähneputzens nach jeder Süßigkeit hingewiesen. "Damit ist auch klar, dass es besser ist, eine größere Portion Süßes auf einmal zu essen und den Zahnbelag danach zu entfernen, als über den Tag verteilt ein Bonbon nach dem anderen zu essen und die Zähne ungeschützt zu lassen", sagte Gudrun Henseler.

Wie wichtig es ist, das richtige Verhältnis schon im Kindesalter zu lernen, verdeutlichte die Familienberaterin mit der Feststellung, dass der Verzehr von gesünderen Lebensmitteln auf der Strecke bleibt, wenn die Kinder durch zu viel Süßes bereits satt sind. "Wer dauerhaft zu einseitig isst, hat lebenslange Folgen für seine Gesundheit. Und unser Essverhalten wird im Kindesalter geprägt", sagte sie. Heute, Dienstag, 9 bis 11 Uhr, findet das nächste Elternfrühstück statt - Thema: "Mein Kind spricht nicht nur mit dem Mund - auf Signale der Körpersprache achten und das Kind dazu ermutigen, sich sprachlich zu äußern." Eingeladen ist jeder, der sich für dieses Thema interessiert.

MARION GERDEL

(gedi)
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