Radevormwald Stadt wirbt intensiv für die Sekundarschule

Radevormwald · In den nächsten Tagen sollen möglichst viele Eltern von der neuen Schulform für die Stadt überzeugt werden. Die Stadt braucht mindestens 75 Anmeldungen, damit die Schule kommen kann.

 Ein solch positives Bild möchten Politik und Verwaltung aus Radevormwald im Sommer auch haben wie hier an der Remscheider Sekundarschule Rosenhügel zum Start 2013.

Ein solch positives Bild möchten Politik und Verwaltung aus Radevormwald im Sommer auch haben wie hier an der Remscheider Sekundarschule Rosenhügel zum Start 2013.

Foto: Moll (Archiv)

Eine wegweisende Entscheidung für Rades Schullandschaft steht im Februar an, wenn die Eltern der Viertklässler ihre Kinder auf den weiterführenden Schulen anmelden. Heinz Gniostko (Berater, ehemaliger Schuldezernent) und Bürgermeister Johannes Mans appellierten für eine Entscheidung zugunsten der Sekundarschule. Argumente von Gniostko: Politik und Verwaltung stehen (fast) geschlossen dahinter, die Konzeptgruppe zur Entwicklung der Schule ist sehr kompetent besetzt, und Partner aus der Region sind eingebunden. "Zudem könnten Kinder alle Abschlüsse in der Stadt absolvieren und schwächere Schüler müssten nicht auf andere Kommunen ausweichen", sagte Gniostko, der auch den gebundenen (verpflichtenden) Ganztag mit Mittagessen in der Schule als Vorteil hervorhob. Selbstverständlich sei Förderunterricht durch Sonderpädagogen. Der Bürgermeister ergänzte: "Bei Gesprächen mit zahlreichen Unternehmen ist die neue Schule als Standortfaktor immer wieder betont worden. Die Unternehmen wollen sehr eng kooperieren." Sie legten Wert auf die Abschluss-Vielfalt.

Zur Geschichte: Vor zwei Jahren scheiterte der erste Versuch der Einführung einer Sekundarschule. Jetzt wird getrommelt wie gestern bei einem Pressegespräch, aber auch bei einer Veranstaltung für die Grundschullehrer. 110 Eltern von Viertklässlern und 80 von Drittklässlern haben bei einer Umfrage mitgeteilt, sie könnten sich vorstellen, ihr Kind an der neuen Schule anzumelden.

Gesprochen wurde auch über Unterschiede zu 2014. "Es gibt positive Erfahrungen aus Nachbarstädten wie Halver oder Wermelskirchen", sagte Klaus Schröder von der Gesamtschule Kürten, den die Bezirksregierung Köln als Begleiter für Rade ausgewählt hat. "Sie erhalten eine kleine Gesamtschule", sagte er. Heinz Gniostko betonte, dass die Einrichtung der Schule wissenschaftlich begleitet wird. Und Sandra Pahl, Leiterin der Hauptschule, vermutet ein sehr motiviertes Kollegium mit neuen Unterrichtsmöglichkeiten. Diese erklärte auch Stephan Mertens vom Kooperationspartner Theodor-Heuss-Gymnasium: "Durch die vermehrte Durchlässigkeit eröffnen sich besonders für Spätstarter neue Wege."

Auf Ablehnungshaltungen aus der Realschule ging der Schulausschussvorsitzende Thomas Lorenz ein. Realschullehrer befürworteten einerseits angeblich einen längeren gemeinsamen Unterricht von guten und schwächeren Schülern. Sie blockierten andererseits dies trotz besserer Förderung gleichzeitig durch Ablehnung der neuen Schulform. "Wir leben in einer Veränderungsgesellschaft. Das gilt auch für Schule", sagte Lorenz.

(RP)
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