Radevormwald Stadt plant bis Ende des Jahres für eine neue Kindertagesstätte

Radevormwald · Die Kindergartenbedarfsplanung zeigt, wie sehr die Stadt auf die Arbeit selbstständiger Tagesmütter angewiesen ist. Unterlagen für den Jugendhilfeausschuss am Mittwoch verdeutlichen die Knappheit der Betreuungsplätze. Für das Kindergartenjahr 2018/2019 fehlen 47 Plätze in Kindertageseinrichtungen. Die können momentan von Kindertagespflegen, die in Radevormwald aktuell 48 Betreuungsplätze zur Verfügung stellen, kompensiert werden. Der Jugendhilfeausschuss stimmte einstimmig für die Kindergartenbedarfsplanung, die Brigitte Gajdzinski, Sachbearbeiterin im Amt für Schule, Kultur und Sport, vorstellte.

Sie wies die Ausschussmitglieder auf den Handlungsbedarf bezüglich neuer Betreuungsplätze hin. "Durch eine Satzungsänderung konnten wir die Tagespflege in Radevormwald ausbauen. Das hilft uns sehr, trotzdem zeigen die Prognosen für die kommenden Jahre, dass die Stadt dringend eine neue Kita braucht. Wir haben viel geschafft, aber es darf keinen Stillstand geben", sagte sie.

Brigitte Gajdzinski fragt die Bedarfe der Eltern und Kinder jährlich ab und steht außerdem im engen Kontakt mit den Tagesmüttern und Kitas. "Wir brauchen in Zukunft mehr Haushaltsmittel", sagte sie. Ein wichtiger Hinweis ist außerdem, dass das Neubaugebiet Karthausen noch nicht in den Prognosen der Bedarfsplanung bis 2022 enthalten ist. Petra Ebbinghaus (AL) ist besorgt um die Bedarfsdeckung durch Tagesmütter, weil sie als Selbstständige keine langfristige Sicherheit für die Familien bieten. "Wenn eine Tagespflege schließt, stehen die Kinder auf der Straße", sagte sie. Besorgt ist sie auch um die pädagogische Betreuung der Tagesmütter. "Das ist eine Pflichtaufgabe der Stadt, der wir auch nachkommen. Die Qualität ist sicher gestellt", sagte Schulamtsleiter Jürgen Funke. "Die Sicherstellung der Qualität ist wichtig. Ich habe Angst, dass bei Tagesmüttern die wirtschaftlichen Absichten zu stark im Vordergrund stehen", stieg Jörg Becker in die Diskussion ein. Er fordert, dass die Stadt wieder vermehrt das Ziel verfolgt, so viele Bedarfe wie möglich selber abzudecken.

"Wir waren als Ausschuss schon immer daran interessiert, die Trägervielfalt in Radevormwald zu bewahren", sagte Dr. Jörg Weber, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses. Der Ausschuss diskutierte außerdem über die Planung einer neuen Kindertagesstätte. Welche Kosten auf die Stadt zukommen werden, will Kämmerer Frank Nipken prüfen.

Schulamtsleiter Jürgen Funke will noch in diesem Jahr eine weitere, anonymisierte Bedarfsabfrage durchführen, um die Bedarfe der Familien langfristig zu planen. Er hat vor, die Planungen einer neuen Kindertagesstätte bis Ende 2018 voranzutreiben.

(trei)
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