Radevormwald "Sich finden" vor dem Altar der Lutherischen Kirche

Radevormwald · Konfirmationsbilder vergangener Jahrzehnte - von 1921 bis 2016 - riefen an der Burgstraße viele Erinnerungen wach.

 Die Lutherische Kirchengemeinde hat an drei Abenden des Stadtfestes ein Alternativprogramm der Ruhe und des Verweilens angeboten.

Die Lutherische Kirchengemeinde hat an drei Abenden des Stadtfestes ein Alternativprogramm der Ruhe und des Verweilens angeboten.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Während draußen gefeiert wurde, kehrte die Lutherische Kirchengemeinde die Freude über den Geburtstag der Stadt um und feierte ihn ruhig. In Erinnerung an die vielen Rader, die in den letzten Hundert Jahren in der Kirche an der Burgstraße zu ihrem Glauben gefunden haben, lud die Gemeinde unter dem Titel "Sich finden" zu einer "Oase der Ruhe" ein.

In der Kirche waren die Konfirmationsbilder der letzten Jahre, von 1921 bis 2016, ausgestellt. Eine Zeitreise durch die Vergangenheit, denn an den Kleidungsstücken und Frisuren der Konfirmanden kann man viele Ereignisse, Stimmungen und Entwicklungen ablesen, die Deutschland durchlaufen hat. Die langen, schwarzen Konfirmationskleider und die langen Zöpfe der Mädchen sind Hosenanzügen, Röcken und individuellen Frisuren gewichen.

Viele Radevormwalder nutzten die Ausstellung, um sich selber, Eltern oder Großeltern auf den Gruppenfotos ausfindig zu machen. Heinz Seifert, Mitglied des Presbyteriums, hat in den ersten zwei Stunden am Samstag bereits 88 Besucher gezählt. "Am Freitag haben sich knapp 200 Menschen die Ausstellung angesehen. Wir sind positiv überrascht von diesem Interesse", sagte er. Zu der Ausstellung gehörte auch die Vorstellung der 19 Pfarrer, die in der Lutherischen Kirche Burgstraße gepredigt haben. Karl Westhoff prägte die Gemeinde bis 1840, Andreas Kleinschmidt war bis 2009 hier tätig und ebnete den Weg für die aktuellen Pfarrer der Gemeinde. Zu der Oase der Ruhe gehörte eine stimmungsvolle Beleuchtung der Kirchenfenster sowie die kunstvolle Inszenierung der Kirchendecke. Mit einem Projektor wurden Landschaftsbilder an die Decke projiziert und passenden Psalmen zugeordnet. "Sobald es draußen dunkel ist, erstrahlt die Kirche und wird lebendig. Der Effekt ist wirklich schön", sagte Christina Ruprecht. Die Besucher konnten sich das Lichtspektakel von Liegestühlen aus ansehen.

Die Idee zur Aktion "Sich finden" hat das Presbyterium der Kirchengemeinde spontan entwickelt. "Wir wollten zum Stadtjubiläum etwas auf die Beine stellen, das unsere Gegenwart, aber auch unsere Vergangenheit repräsentiert. Das Konzept ist aufgegangen", sagte Seifert.

(trei)
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