Radevormwald Sich bewegen und lachen halten jung

Radevormwald · Wer lange gesund bleiben will, sollte viel lachen und sich bewegen. Uschi Brand trainiert für den TSV schwarz-weiß mehrere Seniorengruppen. Die 68-Jährige weiß als Sportlehrerin, worauf man beid en Übungsstunden achten muss.

 Beim Seniorensport macht jeder so mit, wie er kann. Äußerst wichtig ist auch die Geselligkeit.

Beim Seniorensport macht jeder so mit, wie er kann. Äußerst wichtig ist auch die Geselligkeit.

Foto: Flora Treiber

Die Frauen, die sich jeden Montag zur Funktionsgymnastik in der Turnhalle an der Bredderstraße treffen, lieben Bewegung. Zusammen halten sie sich fit, trainieren ihre Muskeln und fördern ihre Ausdauer. Sie setzen das um, was am Seniorensporttag zum Ende der Sommerferien im Mittelpunkt stand: Bewegung im Alter.

Jede von ihnen hat kleine Wehwehchen, manche haben bereits neue Gelenke bekommen oder schwere Operationen hinter sich. Kein Grund, sich nicht mehr zu bewegen und die Turnschuhe einstauben zu lassen. "Bewegung im Alter ist wichtig, aber damit sollte man nicht zu spät anfangen. Diejenigen, die ihr Leben lang ein bisschen Sport treiben, bleiben lange gesund", sagt Uschi Brand. Sie leitet die Gymnastikgruppe des TSV und hat viel Erfahrung im Umgang mit Sport in verschiedenen Generationen, vom Kinderturnen bis zum Seniorensport.

Der Schlüssel jedes Trainings ist eine gewissenhafte Aufwärmphase. Die wird, je älter der Sportler, immer wichtiger. Die Frauen der Funktionsgymnastikgruppe laufen mehrfach durch die Halle, werfen Tücher in die Luft, trainieren mit kleinen Bällen und dehnen ihre Muskeln an den alten Turnbänken. Wer in keinen Verein eintreten oder kein Geld für eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio ausgeben möchte, kann mit einfachen Mitteln zuhause Sport treiben. Uschi Brand weist allerdings darauf hin, dass nicht nur Bewegung im Alter wichtig ist, sondern auch der soziale Aspekt. "Wir lachen hier viel miteinander, singen Lieder und feiern Geburtstage nach dem Training. Dieser Zusammenhalt hält auch jung." Roswitha Zöltzer hat nie aufgehört, Sport zu treiben, und ist seit über fünf Jahrzehnten Teil des TSV. "Ich gehe nicht nur regelmäßig zur Funktionsgymnastik, sondern nehme noch viele andere Angebote wahr. Dazu kann ich nur jeden ermutigen."

Die älteste Sportlerin der Gruppe ist 87 Jahre alt. Ilse Hüssing hält ohne Probleme mit den anderen Seniorinnen mit und genießt die Freundschaften, die sich durch den Sport ergeben haben. Nach der Aufwärmphase schwingen die Frauen auf großen Gymnastikbällen, trainieren ihre Bein- und Hüftmuskulatur, dehnen ihren Rücken und halten ihre Lachmuskeln fit. Zu ernst nimmt sich in dieser Gymnastikgruppe niemand.

Über sich selber lachen zu können, hält gesund und macht das Alter nicht zu einer Belastung, sondern zu einem Privileg, aus dem man das Beste macht. Uschi Brand empfiehlt diese Lockerheit besonders den Männern. "Viele haben ein Problem damit, in der Öffentlichkeit Sport zu machen, weil sie sich nicht blamieren wollen. Diese Hemmungen haben viele Frauen nicht."

Sehr beliebt, sowohl bei Frauen als auch bei Männern, ist Wassergymnastik als Bewegungsangebot im Alter. Dieser Sport ist in Radevormwald sehr nachgefragt. "Es gibt Wartelisten, aber es lohnt sich auf jeden Fall", sagt die 68-Jährige. Ihre Empfehlung ist es, sich eine feste Bewegungsroutine zu schaffen, die den Alltag strukturiert und den Körper über den Tag auf schonendem Weg trainiert.

Weitere Informationen gibt es bei den Vereinen TSV, RTV, TV Herbeck und Dahlerauer TV.

(RP)
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