Radevormwald Schüler recherchieren zu 700 Jahre Rade

Radevormwald · Bei den Projekttagen widmeten sich Schüler des THG der Stadtgeschichte. Auf kreativem Weg setzten sie sich mit verschiedenen Themen auseinander. Die Präsentation der Ergebnisse wurde am Samstag ins Sommerfest integriert.

 Moritz (l.) und Philipp haben mit Lehrerin Yvonne Wende und weiteren Schülern bei den Projekttagen ein Heft mit bergischen Rezepten verfasst, etwa für einen Kartoffelsalat oder Waffeln. Beim Sommerfest am Samstag präsentierten sie es den Besuchern.

Moritz (l.) und Philipp haben mit Lehrerin Yvonne Wende und weiteren Schülern bei den Projekttagen ein Heft mit bergischen Rezepten verfasst, etwa für einen Kartoffelsalat oder Waffeln. Beim Sommerfest am Samstag präsentierten sie es den Besuchern.

Foto: Michael Schütz

Von Mittwoch bis Freitag blieben die Vokabelbücher und Taschenrechner der Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums zu Hause. Der Grund? Der normale Unterricht wurde durch spannende Projekttage ersetzt. Die Unter-, Mittel- und Oberstufe fand sich in Projekten zum Motto "700 Jahre Radevormwald. Unsere Stadt gestern und heute" zusammen und setzte sich auf kreativem Weg mit verschiedenen Themen und Fragen auseinander.

Zwar waren nicht alle Kurse der Projektwoche auf dieses Motto ausgerichtet, aber die meisten stellten einen Bezug zur Stadtentwicklung oder den einzelnen Epochen dar, die Radevormwald von der Gründung bis zur heutigen Zeit durchlaufen hat. Die Präsentation der Ergebnisse wurde am Samstag ins große Sommerfest integriert, das im THG und auf dem Schulhof stattfand.

Moritz Gosens, Schüler der achten Jahrgangsstufe, hatte sich für ein stadthistorisches Projekt unter der Leitung von Britta Herzog und Kai Tworek entschieden. Ausgangsmaterial für die Erkundung des Stadtkerns war ein Stadtplan von 1968. "Wir haben den Stadtplan zuerst abgezeichnet und haben uns dann angeguckt, was sich in den letzten Jahren in unserer Stadt verändert hat", sagte der 15 jährige. Bei den Projekttagen untersuchten vier Gruppen die jeweiligen Abschnitte der Innenstadt auf ihre jetzige Nutzung. Ob Gastronomie, Einzelhandel oder privat genutzter Raum - alle Nutzungsmöglichkeiten waren auf dem Stadtplan der Schüler mit Farben codiert. "Die Nutzung der Räume ändert sich natürlich immer, aber die Struktur ist unverändert geblieben. Nur die Kaiserstraße führt jetzt nicht mehr über den Marktplatz", sagte Moritz, während er auf die Mitte der Karte tippte. Mit Notizen hatten die Schüler ihre Lieblingsorte in der Innenstadt markiert. "Für mich ist das Vatan Kebap in der der Nordstraße", sagte der Schüler.

Andere Projekte, die sich auf die Stadtgeschichte bezogen, waren die Mittelalterspiele, die historischen und fiktiven Black Stories aus Radevormwald, eine Auseinandersetzung mit der Nutzung von Wasserkraft in Radevormwald, die Wappenkunde und der Holzbau. "Wir haben ein wichtiges Handwerk kennengelernt, das auch in Rade genutzt wurde", sagte Erik Derevjanko, Schüler der sechsten Klasse. Er hatte sich für das Projekt "Holzbau und Schreinerei" entschieden, weil er die Projekttage so mit einer handwerklichen Tätigkeit verknüpfen konnte. "Wir haben Vogelhäuser, Puppenstuben und einen Bauernhof gemacht", sagte er. Mit Hilfe seiner Mitschüler Savannah Düring und Erdem Ajar verkaufte er die fertigen Holzarbeiten. Geleitet wurde das Projekt von Stephan Mertens.

Auf dem Schulhof konnten sich die Besucher ebenfalls die Rezeptsammlung zu traditionellen Gerichten aus dem Bergischen Land ansehen, im PZ wurden Bilder des Fotoprojekts "Rade in schwarz-weiß" ausgestellt. Ebenfalls mit Bildern festgehalten wurde das Angebot "Rader Stadtgeschichte erwandert".

Die Präsentation der Projekttage verdeutlichte die Vielfalt der Schüler, des THG und der Stadt. Die Schüler sind der Stadtgeschichte mit vielen kreativen und kognitiven Fähigkeiten ein Stück näher gekommen und haben gemeinsam mit ihren Lehrern neue Facetten von Radevormwald kennengelernt.

(trei)
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