Radevormwald Sängerheim Hahnenberg vor 25 Jahren in Eigenarbeit entstanden

Radevormwald · Ein quadratisch geschnittener Hängeschrank mit einer Frontglastüre steht oben auf der Wunschliste der Sänger des MGV Hahnenberg. Er könnte der Vereinsfahne einen Platz bieten. Ähnlich suchten der Männerchor und der Frauenchor "Hobby Singers" vor 25 Jahren eine neue Bleibe. Der Wunsch nach einem eigenen Sängerheim ging in Erfüllung, der Fahnenschrank könnte ebenso mit vereinten Kräften angeschafft werden, meint Sänger Gerd Gesenberg. "Die Fahne ist ein Geschenk zum 100. Chorgeburtstag von der Feuerwehr. Das gute Stück hängt derzeit ungeschützt an der Wand und wäre in einem Glasschrank besser aufgehoben", sagt er. Mit seinen Sangesbrüdern sucht Gesenberg nach Ideen für einen Schrank.

 Mitglieder der Hahnenberger und Hobby Singers um Carsten Gesenberg (l.) trafen sich, um sich an die Arbeiten vor 25 Jahren zu erinnern.

Mitglieder der Hahnenberger und Hobby Singers um Carsten Gesenberg (l.) trafen sich, um sich an die Arbeiten vor 25 Jahren zu erinnern.

Foto: Schütz

Für die Räume des Sängerheims ist er ansprechbar. Einst war das Gebäude ein Stall für Vieh und Getreide und gehörte zum Hof seines Schwagers Friedhelm Ebbinghaus. Dieser kannte als Chormitglied die Not beider Chöre, geeignete Räume für Proben zu finden. Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass in der Gaststätte "Am Eichstübchen" kein Raum mehr zur Verfügung gestellt werden konnte. Die Würfel fielen auf die Scheune in Hahnenberg.

Der Umbau wurde geplant und umgesetzt. Ein arbeitsintensiver Sommer und Herbst lagen hinter beiden Chören, als im November 1991 das Sängerheim Hahnenberg fertig war. Endlich ein eigenes Reich für die Chorproben, Sitzungen, Feiern und gemütliches Beisammensein. Der MGV und die "Hobby Singers" waren angekommen. "Es ist fast komisch, aber an die Eröffnungsfeier kann ich mich nicht mehr genau erinnern", erzählt Rainer Bornewasser, der viele Jahre MGV-Vorsitzender war und die Aufgabe von Eberhardt Nösel frisch übernommen hatte. An die zeitaufwendige Arbeit, die über viele handwerkliche Berufe reichte, kann er sich noch genau erinnern. "Die Wochenenden waren mit Arbeit verplant. Die Männer werkelten, während die Frauen uns versorgten", sagt Bornewasser. Ihm sind die vielen Stunden im Gedächtnis, die in schon fröhlicher Gemeinschaft verlebt wurden. "Das gemeinsame Arbeiten hat uns richtig Spaß gemacht. Wir hatten uns in kleinen Trupps zusammengefunden und die Arbeit ging Hand in Hand", erzählt er. Auch die Arbeit des Fliesenlegens auf allen Fußböden erfolgte mit System. Er habe in verschiedenen Bereichen seine Arbeitskraft einsetzten können. Gerd Gesenberg beschäftigte sich mit der Elektrik. "Wir hatten viele Handwerker im Chor und konnten alles in Ruhe in unserer Freizeit durchziehen", sagte er. Gerne erinnern sich die Sänger an diese Phase zurück. "Es gibt wenige Fotos von den Bauabschnitten", erzählt Gerd Gesenberg. Am Freitag zeigte er diese bei der Grillparty zum 25-Jährigen. Viele Erinnerungen wurden wach, heitere Anekdoten erzählt, und es wurde "natürlich" auch gesungen. Heute noch zeigen sich alle stolz auf ihr Sängerheim. "Wir vermieten die Räumlichkeiten auch an Nichtmitglieder für runde Geburtstage oder Familienfeste. Nur bei Anfragen für Polterabende sagen wir wegen der hohen Lärmbelästigung ab", berichtet Gesenberg. Auch für die Zukunft scheint der Standort gesichert zu sein. "Wir machen kleinere Reparaturen oder den Anstrich weiter selber", fügt er an. Vorsitzender Jürgen Wader: "Ich bin erst neun Jahre im Chor und habe daher die Anfänge nicht miterlebt. Aber ich kann sagen, dass wir uns dort alle sehr wohlfühlen". Und das soll auch noch lange so bleiben.

(sig)
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