Radevormwald Realschüler feiern Abschluss in der Kirche

Radevormwald · Nach einem selbst gestalteten ökumenischen Gottesdienst in der Reformierten Kirche am Markt überreichte der stellvertretende Schulleiter Claus Peter Wirth 85 Absolventen aus drei Klassen die Abschlusszeugnisse.

 Der stellvertretende Schulleiter Claus Peter Wirth führte durch das Programm der Abschlussfeier.

Der stellvertretende Schulleiter Claus Peter Wirth führte durch das Programm der Abschlussfeier.

Foto: P. Meuter

Für die 85 Absolventen der drei zehnten Klassen an der Realschule Radevormwald war der Donnerstag ein ganz besonderer Tag. Denn da wurde ihnen nach einem von den Schülern selbst gestalteten ökumenischen Gottesdienst in der Reformierten Kirche am Markt vom stellvertretenden Schulleiter Claus Peter Wirth die Abschlusszeugnisse überreicht.

Die Kirche war voll besetzt, entsprechend warm war es, als die letzten Schüler nach rund zwei Stunden ihre Zeugnisse endlich in der Hand halten konnten. Das hielt die Mitschüler aber nicht ab, bei jeder Namensnennung kräftig zu applaudieren. Zwischendurch sorgte das Gitarrenquartett mit Emma Ehrsam (8a), Lea Hebbecker (9a), Melina Beste (9b) und Katharina Miller (10b) für den stimmungsvollen musikalischen Rahmen.

Das Thema des Gottesdienstes war "Glück" in all seinen Formen. Ralf-Udo Krapp, stellvertretender Bürgermeister, dankte der Kirchengemeinde dafür, dass sie der Realschule die Kirchenräume zur Verfügung gestellt hat, weil das Bürgerhaus geschlossen ist. Er sagte den Absolventen: "Das Lernen geht weiter." Schulpflegschaftsvorsitzender Frank Schulte wies auf die Eigenverantwortung der Absolventen hin: "Wer etwas erreichen will, der sucht sich Wege", betonte er. Dem Thema "Glück" nahm sich auch Wirth in seiner kurzen Ansprache an. "Ich stelle mir die Frage, ob das Glück ein stärkeres Prinzip als der Reichtum ist." Als Gegenbeispiel nannte er den Staat Bhutan: "Dort gilt Nationalglück mehr als Nationalreichtum." Allerdings sei das durchaus schwer umzusetzen, wenn man sich dort existenzielle Gedanken über die nächste Mahlzeit machen müsse. "Bei uns geht es da doch eher um Mediennutzung oder das Einhalten eines Alkoholverbots", sagte Wirth. Zum ersten Thema werde es im kommenden Schuljahr eine Projektwoche geben.

Auch die stellvertretende Schülersprecherin Jillian Di Rienzo wandte sich in einer kurzen Rede an die Eltern, Lehrer und natürlich auch ihre Mitschüler. Di Rienzo sprach davon, dass es für die Absolventen nun an der Zeit sei, sich nach sechs gemeinsamen Jahren voneinander und vom Schulalltag zu verabschieden. "Wir müssen jetzt unseren eigenen Weg weitergehen und werden viele neue Entscheidungen treffen", sagte die Schülersprecherin. Dabei sei es nicht so entscheidend, bereits jetzt den "perfekten Plan" zu haben, denn: "Viele Wege führen nach Rom, irgendwann und irgendwie kommt jeder an sein Ziel."

Di Rienzo blickte positiv auf die vergangenen sechs Jahre zurück: "Zwar hat uns unsere Schulzeit viele Nerven und auch schlaflose Nächte gekostet. Aber gleichzeitig hat sie uns Wissen und viele Freundschaften verschafft." Sei es im Rahmen von Abschlussfahrten, Wandertagen oder einfach nur auf dem Pausenhof - die Zeit mit den Freunden an der Schule sei sehr wertvoll gewesen. Dabei habe es natürlich auch im Unterricht gute und schlechte Zeiten gegeben: "Aber auch die schlechten Momente hatten ihr Gutes - denn sie haben uns auf das Leben nach der Schule vorbereitet. Dann wird es nämlich auch Regentage geben." Die könne man aber mit den Erfahrungen der Schulzeit genauso willensstark meistern, wie man es während der Schulzeit getan habe. "Und nicht zuletzt wünsche ich nun uns Absolventen alles Gute, viel Glück und Erfolg im neuen Lebensabschnitt", schloss Di Rienzo unter dem Applaus ihrer Mitschüler.

Im Anschluss an die Zeugnisvergabe hatte der Förderverein noch einen Sektempfang vor der Kirche organisiert. Bei diesem ließen sich die Absolventen zusammen mit ihren Angehörigen und den Lehrern noch einmal richtig feiern.

(wow)
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