Radevormwald Martinszug an der Wupper mit Umweg

Radevormwald · An Samstag gab es unerwartet eine Verlängerung der Wegstrecke für den Martinszug durch die Wupperorte. Der Einsatz eines Rettungsfahrzeuges am Siedlungsweg erforderte die Umleitung von St. Martin, 500 Kindern und Begleitpersonen.

 Nachdem der Martinszug auf der Brede gestartet war, mussten alle Teilnehmer einen längeren Weg laufen - der Grund: ein Rettungseinsatz am Haus Thiele.

Nachdem der Martinszug auf der Brede gestartet war, mussten alle Teilnehmer einen längeren Weg laufen - der Grund: ein Rettungseinsatz am Haus Thiele.

Foto: moll

Der ursprüngliche Streckenverlauf des Martinszuges an der Wupper war am Samstagabend überraschend Thema für die Organisatoren. Denn das Abbiegen des auf der Brede gestarteten Zuges zum Siedlungsweg wurde durch einen Rettungseinsatz am Altenheim Haus Thiele verhindert. St. Martin auf dem Pferd, 500 Kinder, 300 Erwachsene, Sicherheitskräfte und die Musikkapelle mussten zwangsweise durchstarten. Der Weg führte nun die Keilbecker Straße hinab nach Vogelsmühle und zog sich wieder durch den gesamten Schröderweg hinauf zur Brede zurück.

"Wir mussten schnell entscheiden, als wir den Funkspruch des Einsatzes am Siedlungsweg hörten. Unsere Prüfung vor Ort ergab, dass wir auf keinen Fall den Weg des Rettungsfahrzeuges blockieren und auch kein Kind in Gefahr bringen durften", sagte Stefan Braun, Leiter des Freiwilligen Feuerwehr Herkingrade. Man entschied sich für die Verlängerung der Strecke. Erst vor wenigen Jahren habe eine Baustelle an der Keilbecker Straße dafür gesorgt, den Weg des Umzuges abzukürzen und ihn durch den Siedlungsweg zu führen. "Viele Erwachsene zeigten sich damals dankbar für die verkürzte Strecke. Auch die Musiker freuten sich darüber, denn sie müssen ja teils kräftig blasen und dabei auch noch bergan zur Brede gehen", sagte Braun. Es blieb bei der verkürzten Version.

Die ungeplante Verlängerung am Samstag samt nötiger Straßenabsperrungen gelang der Organisation kurzfristig, und die Kinder schienen es zu genießen, ihre Laternen noch ein wenig länger durch die Dunkelheit tragen zu können.

Johanna Hens (acht Jahre) trug eine selbstgebastelte Laterne, die große Ähnlichkeit mit einer Fernsehfigur hatte. "Das ist "Ohnezahn. Alles zu Hause selbst gemacht", sagte sie. Die Kinder des ersten Schuljahres der Grundschule Wupper waren mit einer ganzen Herde niedlicher Füchse unterwegs, die alle hell leuchteten. Auch kleine Einhörner trafen sich in dem langen Menschenzug wie auch leuchtende Marienkäfer, Sonnen, Monde und Fabelwesen-Laternen. Der Posaunenchor Remlingrade sorgte für die Musikbegleitung der bekannten St. Martinslieder. Muttis und Väter, Großeltern und manchmal auch Kinder sangen die Strophen fröhlich mit. Da auf den letzten Metern der Umzugsstrecke sich auch noch Regentropfen dazugesellten, war das Gedrängel um den Einlass in das Schulgebäude auf der Brede groß. Hier sorgten letztlich Feuerwehrmänner der Einheiten Herkingrade, Önkfeld und Remlingrade für einen geregelten Ablauf in der Aula. 500 Tüten mit Obst, Naschzeug und einen Weckmann warteten auf die Kinder. Andrea und Stefan Braun, Inge Harhuis, Tanja Arzdorf, Erika Bassler und viele weitere Helfer hatten sich erneut dafür stark gemacht, dass genügend Martinstüten verteilt werden konnten. Über Wochen lief eine Straßensammlung an der Wupper, die Waren mussten eingekauft, die Tüten gepackt werden. Jetzt blickten die Mitglieder des Organisationsteams bei der Tütenverteilung in strahlende Kinderaugen.

Der Posaunenchor musiziertem und einige Familien ließen sich die Waffeln, die Mütter des vierten Schuljahres gebacken hatten, schmecken. St. Martin (Saskia Linzer) auf Fjordpferd Grille zeigte sich erleichtert: "Alles gut gelaufen".

(RP)
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