Radevormwald Gira ruft eine Million Steckdosen mit Kinderschutz zurück

Radevormwald · Der Radevormwalder Schalter- und Steckdosenhersteller Gira Giersiepen muss zum ersten Mal in seiner Firmengeschichte eines seiner Produkte zurückrufen. Betroffen sind die Kinderschutz-Steckdosen des Unternehmens, das zu den internationalen Branchenführern für moderne Gebäudetechnik gehört.

 Nach Angaben des Unternehmens kann es in Einzelfällen einen Defekt des mechanischen Schließmechanismus in der Abdeckung geben.

Nach Angaben des Unternehmens kann es in Einzelfällen einen Defekt des mechanischen Schließmechanismus in der Abdeckung geben.

Foto: Gira

Zurückgerufen werden Produkte, die zwischen dem 9. Dezember 2014 und 26. Januar 2016 verkauft wurden. "Es handelt sich um rund eine Million Exemplare des Produkts, die potenziell von dem Defekt betroffen sein können", sagte Pressesprecher Jan Böttcher auf Anfrage unserer Redaktion.

Er betont jedoch, dass es sich lediglich in Einzelfällen um einen Defekt des sogenannten Shutters - also des mechanischen Schließmechanismus' in der Abdeckung - handeln könne. "Wir gehen davon aus, dass etwa nur 0,22 Promille der betroffenen Produkte fehlerhaft sind." Die eigentliche Funktion der Steckdose sei aber nicht beeinträchtigt, Strom würden alle noch liefern können.

Doch bei unsachgemäßem Umgang könne es zu lebensgefährlichen Verletzungen durch Stromschläge kommen - ebenso, wie es sonst auch bei normalen Steckdosen der Fall wäre. Ein Schadensfall durch die Verwendung dieses Typs Steckdose sei dem Unternehmen bislang aber nicht bekannt.

Der Rückruf wurde nötig, da sich in jüngster Vergangenheit die Reklamationen zu den Kinderschutz-Steckdosen übermäßig gehäuft hätten: "Eine derart hohe Zahl an Beschwerden über dieses Produkt innerhalb eines kurzen Zeitraums ist sehr unüblich. Daher haben wir den Sachverhalt intern geprüft und uns im Sinne des Verbraucherschutzes für den Rückruf entschieden", erklärt Böttcher.

Derzeit koordiniere man den logistischen Aufwand hinter dem Rückruf. Schritt für Schritt würden nun ausgelieferte Chargen bei den Elektrogroßhändlern, Fachbetrieben und deren Kunden wieder eingesammelt, um die potenzielle Gefahrenquelle zu beseitigen. Gira empfiehlt Verbrauchern, Kontakt mit einem Elektrofachbetrieb aufzunehmen. Dort erhielten sie Auskunft, ob beim Kunden potenziell betroffene Produkte verbaut sind.

"Wird festgestellt, dass Steckdosenabdeckungen das Fehlerbild aufweisen, werden diese kostenfrei ausgetauscht." Dieser Austausch sei schnell und problemlos möglich, sollte allerdings nur von Fachleuten vorgenommen werden.

Um Fragen von Kunden und Elektrofachbetrieben umgehend zu beantworten, hat die Firma Gira ab sofort zwei kostenlose Hotlines geschaltet. Diese sind von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr erreichbar. Kunden sollten sich an die Nummer 0800 1020602 wenden, Elektrobetriebe erhalten Auskunft unter Tel. 0800 7242879. Weitere Informationen gibt es auch unter: www.rueckruf.gira.de

(p-m)
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