Radevormwald Österliche Freude beim Orgelkonzert in der Martini-Kirche

Radevormwald · Ein triumphal klingendes Largo war der passende Einstieg für das Orgelkonzert "Christ ist erstanden" am Ostermontag in der Martini-Kirche. Arcangelo Corelli komponierte die viersätzige Sonate in B-Dur, zu der sich noch ein heiteres Allegro, die sanfte Note der Orgel zum Adagio sowie die leichten geschwungenen Melodienreigen anschlossen. Dr. Matthias Lotzmann hatte erneut an dem großen Kircheninstrument Platz genommen, an dem er bereits 2017 ein Konzert gegeben und dabei mit ihm vermutlich Freundschaft geschlossen hatte. Denn Organist und Orgel schienen in Harmonie einzutauchen, jeder Satz wurde zu einem wahren Hörgenuss.

Zu dem spürbaren Freundschaftsband fügten sich zwei weitere Instrumente, die jedes Werk akustisch bereicherten. Markus Kramer begleitete den Organisten auf der Trompete, Petra Straeten auf ihrer Oboe. Das Klangergebnis dieses Trios schien alle Zuhörer zu beeindrucken. Einige Konzertbesucher lauschten der Musik andächtig, andere wiegten teils die Köpfe leicht zur Musik. Das Motto "Wir wollen alle fröhlich sein" passte. Alle Werke bewiesen einen heiteren Kern, ließen Fröhlichkeit und Erleichterung zu.

"Auch die Musik erzählt immer wieder, dass die Auferstehung Jesus nicht nur Geschwätz, sondern Gewissheit ist", sagte Pfarrvikar Florian Reinecke, der am 6. Mai als neuer Pfarrer in die Martini-Gemeinde eingeführt wird. Er las aus dem Lukas- Evangelium die Auferstehungsgeschichte und begrüßte die Konzertbesucher. Zwar blieben viele Bankreihen am Ostermontag leer, doch das tat der Feierlichkeit keinen Abbruch. Von Guiseppe Torelle war eine Sonate zu hören, die ursprünglich für Trompete, Oboe und Orchester geschrieben war. Hier übernahm die Orgel den Part des Orchesters. Fröhliche Orgelklänge eröffneten das Werk, gefolgt von kraftvollen Tönen - und einen schnellen Dialog der Blasinstrumente mit der Orgel schafften das Largo e staccyto, sowie das Allegro. Später war es wieder der gleiche Komponist, der mit einem Werk vermutlich schon damals, Mitte bis Ende des 17. Jahrhunderts, für viel musikalische Heiterkeit gesorgt hatte. So auch am Ostermontag. Osterfreude wurde auch mit Werken von Jean Baptiste Loeillet, Georg Friedrich Händel und Georg Böhm musikalisch vermittelt. Auffallend war, dass alle Komponisten Zeitgenossen waren, die die damalige Musik mit Heiterkeit verzierten, ohne den Plan aufzustellen, österliche Freude verbreiten zu müssen.

Die Instrumentalisten jedenfalls verstanden es vorzüglich, diesen akustischen Frohsinn in ein festliches Osterkonzert umzusetzen.

(sig)
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