Radevormwald Noch zu viel Elektroschrott im Restmüll

Radevormwald · Seit acht Monaten gibt es in Radevormwald an zwei Standorten Sammelbehälter für defekte Elektro-Kleingeräte. Das BAV-Angebot ist eine Alternative zum Betriebshof und zum Schadstoffmobil. Großgeräte nimmt der Sperrmüll mit.

 Nach der Sammlung durch den BAV landen die Schrottgeräte in einem Verwertungsbetrieb, in dem sie nach den verschiedenen Materialen getrennt werden. Hier ein Foto vom Beschäftigungsprojekt "comp:ex" in Düsseldorf. Die einzelnen Bestandteile können wiederverwertet werden.

Nach der Sammlung durch den BAV landen die Schrottgeräte in einem Verwertungsbetrieb, in dem sie nach den verschiedenen Materialen getrennt werden. Hier ein Foto vom Beschäftigungsprojekt "comp:ex" in Düsseldorf. Die einzelnen Bestandteile können wiederverwertet werden.

Foto: Achim Blazy (archiv)

Rein vom Design her passen die vier Container sehr gut ins Radevormwalder Stadtbild: Weiß, mit Fachwerk-Aufdruck und aufgemalter grüner Wiese am unteren Rand. So sehen die Sammelbehälter für defekte Elektrogeräte aus, die der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) an zwei Standorten in Radevormwald aufgestellt hat.

"Das Erscheinungsbild ist im ganzen Verbandsgebiet gleich, es soll natürlich auch eine Identifikationsmöglichkeit für die Bürger darstellen", sagt Christoph Rösgen, Leiter der Abfallwirtschaft beim BAV. Mitte Dezember des vergangenen Jahres wurden die Container an der Bahnhofstraße, Ecke Kohlstraße, und am Rewe-Parkplatz an der Poststraße als Alternative und ergänzendes Angebot zum Schadstoffmobil aufgestellt.

Das Prinzip ist das gleiche wie bei den bekannten Altkleider-Containern, von denen es 26 Stück an 22 Standorten in Rade gibt: Durch eine Aufnahmeklappe können alle defekten Kleinelektrogeräte in den Container geworfen werden. Einzige Einschränkung ist die Größe: "60 mal 25 cm, größer dürfen die Geräte nicht sein, sonst passen sie nicht mehr durch die Klappe", sagt Rösgen. In den Container dürfen alle Elektrogeräte geworfen werden, nicht aber Batterien, Akkus oder Leuchtstoffröhren, erklärt der BAV-Mitarbeiter. "Zur Orientierung für die Bürger haben wir in den Abfuhrkalender eine kleine Liste gedruckt, was in den Containern alles entsorgt werden darf." Einzige Ausnahme zur Akku-Regelung sind etwa Handys, bei denen der Akku fest eingebaut ist, sagt Rösgen: "Wenn er nicht rausgeht, dann bleibt er eben im Gerät." Besser also, wenn das Elektrogerät samt Akku im Sammelcontainer landet - und nicht in der grauen Restmülltonne.

Der BAV ist zwar mit der Nutzung der Elektrosammelbehälter durch die Rader insgesamt zufrieden, stellt aber dennoch fest, dass nach wie vor zu viel an wiederverwertbarem Elektroschrott in den Restmülltonnen landet. Das ist aber schon seit 2006 per Gesetz verboten. "Wir wollen durch das Angebot ganz klar die Sammelquoten steigern", sagt Christoph Rösgen.

Dabei gibt es neben dem Sammelbehälter noch weitere Alternativen zur verbotenen Restmülltonne. "In Radevormwald gibt es den Betriebshof, dort können kleinere Elektrogeräte bis zur Größe eines Fernsehgerätes abgegeben werden", sagt Norbert Petri, Leiter des Betriebshofes. Möglich ist dies an der Dahlienstraße 26 mittwochs von 14 bis 16 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr. Eine weitere Alternative ist in größerem zeitlichen Abstand die Abgabe am Schadstoffmobil.

Von den bekannten Schrotthändlern, die mit leiernder Flötenmelodie und altem Lkw durch die Stadt fahren, rät Rösgen ab: "Diese Schrotthändler haben keine Sammelberechtigung für Elektroschrott. Es gibt noch die Möglichkeit, defekte Geräte beim Händler zurückzugeben. Die sind dazu jedoch nicht verpflichtet", sagt er.

Vorausgegangen ist den Sammelcontainern in Radevormwald ein Pilotprojekt in Burscheid und in Leichlingen: "Dort haben wir pro Container und Jahr etwa drei bis vier Tonnen Elektroschrott gesammelt. Das ist ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Diese guten Erfahrungen haben uns darin bestätigt, die Container im Fachwerklook auch an anderen Standorten aufzustellen", sagt Rösgen.

Für den BAV ist das ein Geschäft, das sich finanziell trägt, denn nach der Sammlung landen die Geräte in einem Verwertungsbetrieb, in dem sie nach den verschiedenen Materialen getrennt werden. Besonders gefragt sind hier wertvolle Edelmetalle, die in den verschiedensten Platinen verarbeitet sind. Einnahmen werden bei der Kalkulation der Müllgebühren berücksichtigt.

(wow)
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