Radevormwald Neue Klavierdozentin an der Musikschule

Radevormwald · Die 46-jährige Regina Lewirt arbeitet derzeit mit 15 Schülern der Radevormwalder Musikschule zusammen. Zwar sieht sie sich nicht als streng, aber als konsequent an. Die Schüler erhalten deshalb ein Hausaufgabenheft von ihr.

 Regina Lewirt stammt aus der Ukraine und hat dort ihre musikalische Ausbildung erhalten. Sie möchte die Konzerttätigkeit ihrer Musikschüler weiter beleben.

Regina Lewirt stammt aus der Ukraine und hat dort ihre musikalische Ausbildung erhalten. Sie möchte die Konzerttätigkeit ihrer Musikschüler weiter beleben.

Foto: Jürgen Moll

Regina Lewirt ist die neue Klavierlehrerin der Radevormwalder Musikschule. Seit vergangenem Herbst arbeitet sie in Radevormwald und gibt inzwischen mehr als 15 Kindern und Jugendlichen Klavierunterricht. Obwohl das Umfeld noch neu für sie ist, fühlt sie sich bereits jetzt sehr wohl. "Vor dem Stellenangebot kannte ich die Stadt ehrlich gesagt nicht. Aber ich bin dankbar, so freundlich und herzlich aufgenommen worden zu sein. Hier, in der Musikschule und der Stadt, herrscht eine tolle Atmosphäre. Sehr familiär, hier kann ich mich frei entfalten", sagt sie. Aus Wuppertal und anderen Musikschulen, für die sie in der Vergangenheit gearbeitet hat, kennt sie das nicht. "Da war alles deutlich leistungsorientierter. Hier steht die persönliche Beziehung im Vordergrund. Das ist schön."

Vor 16 Jahren ist die Pianistin nach Deutschland gekommen und wohnt momentan mit ihrer Familie in Wuppertal. In ihrer Heimat, der Ukraine, hat sie ihr Talent und ihre Leidenschaft für das Klavierspielen entdeckt. "Mit sieben Jahren habe ich angefangen zu spielen. Meine Mutter hat auch Klavier gespielt und ich habe mein erstes eigenes Instrument geschenkt bekommen." Mit 19 Jahren hat sie ihre Ausbildung zur Musiklehrerin abgeschlossen, um anschließend an der Musikakademie Konzertpiano, Klavierpädagogik, Kammermusik und Liedbegleitung zu studieren.

"Gleichzeitig habe ich viel unterrichtet und Erfahrungen gesammelt." Nachdem sie ihr erstes Jahr in Deutschland für das Erlernen der Sprache genutzt hatte, fasste sie schnell Fuß und konnte ihre Fähigkeiten einbringen und in Deutschland arbeiten. "Ich hatte sehr viel Glück und habe mich schnell eingelebt", sagt die 46-Jährige. Ihre Schüler fordert sie mit spielerischen Lernmethoden und Disziplin. "Eine strenge Lehrerin bin ich eigentlich nicht, aber ich erwarte viel und arbeite strukturiert. Ein Instrument zu spielen, bringt sehr viel Freude, aber auch nur dann, wenn man fleißig ist." Deswegen haben ihre Schüler Hausaufgabenhefte.

Viel Wert liegt Regina Lewirt auf die klassische Musikausbildung ihrer Schüler. Wer Jazz, Filmmusik oder moderne Stücke spielen will, muss sich auch durch die klassischen Werke aus verschiedenen Epochen kämpfen. "Wer Eis haben will, muss vorher Brokkoli essen", sagt sie und lacht. An den Tagen, an denen sie nicht in Radevormwald arbeitet, gibt sie Klavierunterricht in ihrem eigenen Studio. Eine Musikschule hat für sie aber einen ganz besonderen Reiz. "Eine Schule ist eine Institution und verbindet alle Schüler. Es gibt Konzerte und Veranstaltungen. Dieses Miteinander ist für die Lehrer und Schüler wichtig."

Das, was ihr in Rade, fehlt, ist ein eigenes Gebäude für die Musikschule. Momentan unterrichtet sie in Räumen der Haupt- und Realschule. "Musikschulen haben eine ganz besondere Aura. Aus allen Räumen hört man verschiedene Instrumente, die Musik fliegt durch die Flure." Regina Lewirt freut sich deshalb auf ihre weitere Zeit in Radevormwald, auf die vielen Konzerte, wie es die Musiknacht war. "Ich habe selber schon sehr viele Ideen für Vorspiele und Konzerte entwickelt, die wir hoffentlich noch umsetzen können", sagt sie.

(trei)
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