Radevormwald Naumburger-Fenster erhält neue Heimat

Radevormwald · Gerlach Bente wird in Nutha/Kreis Zerbst eine Kirche mit acht Glasfenstern gestalten. Auch ein Kreuz bekam einen Preis.

 Gerlach Bente im Naumburger Dom, wo die drei künstlerisch gestalteten Fenster in einer vielbeachteten Ausstellung zu sehen waren.

Gerlach Bente im Naumburger Dom, wo die drei künstlerisch gestalteten Fenster in einer vielbeachteten Ausstellung zu sehen waren.

Foto: Bente

Glasfenster zu gestalten, das ist eine künstlerische Leidenschaft von Gerlach Bente. Jetzt finden drei Glasbilder, die von 2014 bis 2015 im Naumburger Dom in einer viel beachteten Ausstellung "Glanzlichter" zu sehen waren, einen neuen Platz in einer kleinen Kirche in Nutha (Kreis Zerbst) in Sachsen-Anhalt. Der 51-jährige Künstler hatte sich für die große Aktion beworben. Unter dem Projektnamen "Lichtungen" werden einige Kirchen mit künstlerisch gestalteten Glasfenster erneuert.

Schirmherr des Projektes ist der CDU-Ministerpräsident Rainer Haselhoff. Ziel ist es, der traditionellen Glaskunst in Kirchen vom Dom bis zu einer Dorfkirche zu einem neuen Aufbruch zu verhelfen. Gerlach Bente wird die Kirche in dem kleinen Ort Nutha neu gestalten. Bisher weiß er, dass die drei "meditativen Fenster" aus dem Naumburger Dom noch in diesem Jahr in der Kirche ihren Platz finden sollen.

"Nach meinen Informationen sollen die anderen fünf Fenster im kommenden Jahr gebaut und eingesetzt werden", sagt Gerlach Bente, der sich seit vielen Jahren künstlerisch mit Glasgestaltung befasst und unter anderem auch schon in der Lutherischen Kirche an der Burgstraße Fenster gestaltet hat. Entworfen hat Bente für die Kirche in Nutha Rundbogenfenster für Chor und Schiff. Beschrieben werden sie als "klassische Bleiverglasung in tieffarbigen und weiß-opaken (lichtundurchlässigen) Echtantikgläsern mit partieller gestischer Grisaillemalerei und malerischer Ätzung". Das ganze schafft später einen Hell-Dunkel-Kontrast zwischen Kirchenschiff und Chorraum. Finanziert werden die Glasfenster der zahlreichen Kirchen als "Zeitgenössische Glasmalerei in Kirchen zwischen Elbe und Flämig" durch Spenden von Unternehmen und und Mitteln des Denkmalschutzes.

Die Evangelische Landeskirche Sachsen-Anhalt möchte mit "Lichtungen" aber nicht den musealen Charakter der Kirchen hervorheben, sondern auch betonen, "dass Kirchen lebendige Orte des Glaubens sind und bleiben", schreibt Kirchenpräsident Joachim Liebig und ergänzt, "wenn zeitgenössische Künstler ihre Arbeiten in den Dienst eines Kirchenraumes stellen, tragen sie zur Verkündung des Evangeliums bei".

Erfolgreich war Gerlach Bente auch bei einem Wettbewerb im Bistum Essen unter dem Titel "Ars Liturgica". Dort ging es um die Gestaltung von "Vortrage-Kreuzen", die in der Katholischen Kirche bei Prozessionen getragen werden. Von 138 Einsendungen hat Bente mit seinem Entwurf den zweiten Platz belegt. Zwar wird das Bente-Kreuz jetzt erst einmal nicht gebaut, dafür gab es als zweiten Preis die Aufnahme in einen Katalog und ein Preisgeld von 3000 Euro.

"Vielleicht entwickelt sich aus dieser Aktion etwas, in dem eine Gemeinde auf meinen Kreuz-Entwurf aufmerksam wird", sagt Gerlach Bente, der am 22. November wieder zu einem "Tag der offenen Tür" in sein Atelier an der Krankenhausstraße einlädt. Dort werden Werke aus verschiedenen Schaffens-Epochen des Künstlers ausgestellt und zu sehen sein.

(RP)
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