Radevormwald Musikschule braucht dringend neue Räume

Radevormwald · Seit Jahren kämpft die Musikschule mit Raumproblemen. Doch jetzt wird es richtig ernst. "Die Situation wird sich extrem verschärfen, wenn sich nicht bald eine Lösung ergibt", sagt der Vorsitzende Jürgen Greif.

Der musikbegabte Nachwuchs probt seit vielen Jahren in verschiedenen Schulen. Doch da gab's mittlerweile jede Menge Veränderungen, so dass für die Musikschule immer weniger Platz bleibt. Deshalb suchte die Musikschule das Gespräch mit dem Schulamt und erfuhr dort, dass die beiden letzten noch genutzten Räume im Gebäude der Sekundarschule an der Hermannstraße nach den Sommerferien wegfallen, weil die Schule die Zimmer selber benötigt. "Ursprünglich standen uns dort vor vier Jahren noch sechs Räume im Gebäude der auslaufenden Hauptschule zur Verfügung. Und die Aula haben wir für Konzerte genutzt", berichtet Greif. Diese Zeiten seien offensichtlich vorbei. Bei der Suche nach Alternativen stieß die Musikschule auf die nächste Hiobsbotschaft: Denn eigentlich sollten die Proben künftig verstärkt in der ebenfalls auslaufenden Realschule stattfinden, weil dort weniger Klassenräume benötigt werden. Doch auch daraus wird wohl nichts, weil dort ab Sommer dringend notwendige Brandschutzmaßnahmen anstehen. "Diese Räume hatten wir fest eingeplant, jetzt stehen wir mit dem Rücken zur Wand", sagt Greif.

Die Stadtverwaltung teilte der Schule mit, dass man derzeit die Räume in den Schulen und deren Nutzung überplane. Bis Ende April soll es weitere Infos darüber geben. "Am Mittwochmorgen soll es eine Begehung mit den Schulleitern geben, dann werden wir über mögliche Belegungen informiert", sagt Greif. Er fürchtet, dass die Musikschule Schaden nimmt, wenn keine geeigneten Räume gefunden werden. Denn die Einrichtung verzeichnet nach einem Rückgang der Schülerzahlen 2012/2013 seit 2015 einen deutlichen Aufwärtstrend. Aktuell werden 707 Schüler von 36 Dozenten unterrichtet. "Wir sind ein richtig großer Betrieb, der an fast allen Schulen querbeet durch alle Altersklassen und Instrumente ein Angebot macht", sagt Greif. Die Schule brauche den Platz also dringend. Als es an der GGS Stadt die Probleme mit der herabgefallenden Decke gab, sei man gerne ausgewichen, das sollte aber kein Dauerzustand werden. Die jüngste Entwicklung bezeichnet Greif deshalb auch als "dicken Dämpfer" für die Musikschule, die vor allem in den Bereichen Gitarre (110 Schüler), Klavier (72) und Ballett (68) steigende Nutzerzahlen registriert. In den Ensembles musizieren bis zu 60 Schüler.

Dass es auch finanziell immer sehr eng aussieht, kennt Greif. "Aber wir stellen die Weichen jetzt so, dass wir gegensteuern und hoffen, 2017 mit einer kleinen schwarzen Null zu schaffen", sagt er. Die Gebühren blieben konstant. Da müsse man immer sehr vorsichtig und moderat agieren. Auch 2017 wolle die Schule jede Chance nutzen, durch Auftritte den qualitativ guten Unterricht in der Öffentlichkeit unter Beweis zu stellen.

(RP)
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