Radevormwald Musikalischer Dialog mit Orgel und Trompete an der Krippe

Radevormwald · Zum Abschluss der Weihnachtszeit erklang am Sonntag eine Panflöte neben anderen Instrumenten in der Pfarrkirche von St. Marien.

Der Klang einer Panflöte ist schon einzigartig. Gepaart mit der guten Akustik der Pfarrkirche St. Marien kann Musik zu einem besonderen Genuss werden. Diesen erlebten am Sonntag viele Konzertbesucher, die zu der traditionellen "Musik an der Krippe" gekommen waren. Mit der Unterstützung einiger Rhythmen vom Band zeigte die Panflöte ihren majestätischen Einsatz zu englischen Weihnachtsliedern. Gespannt lauschten die Gäste Gilmar Ramirez Jaimes, einem begnadeten Flötenspieler. Er schien seine Atemluft über die Flötenpfeifen tänzeln zu lassen. Mal erklang das Instrument heiser, wie beim Einstieg in das Stück "Marys Boy Child", dann aber kamen die kräftigen und klaren Töne der Melodie. "Little Drummerboy" gehörte samt Trommelhintergrund aus einer Musikanlage zu einem stimmungsvollen Gesamtbild. Das Lied "When a child ist born" gehörte vermutlich für einige Besucher überraschend zur Liedauswahl. Die Melodie ist vielen aus der Schlagerwelt bekannt: "Tränen lügen nicht" sang einst Michael Holm zu dieser Komposition. Festlich, geradezu feierlich wurde das Konzert von der Orgel und einer Trompete eröffnet.

Kantor Bernhard Nick und Andreas Niederwipper (Trompete) hatten den "Festival March" von Henry Purcell dazu ausgewählt. Während die Gemeinde in der voll besetzen Kirche die große Krippenlandschaft auf der einen und den riesigen Weihnachtsbaum auf der anderen Seite des Altarraumes bewundern konnten, wurden Weihnachtslieder aus verschiedenen Ländern geboten. Beim italienischen Lied "Aria per il Natale" von Giovanni Maria Brusasco standen Orgel und Trompete akustisch in einem Dialog. Fast hörte es sich an, als stellten die Musikklänge ein Gespräch unter Hirten dar. Von Peter Cornelius wurden später jene Hirten auf dem Feld besungen, wie auch die "Könige", passend zum Feiertag der drei Heiligen Könige. Ralf Feldhoff war es, der hier die Gemeinde verzauberte. Seine Stimme klang kräftig, je nach Einlage auch zurückhaltend, wie bei dem Weihnachtslied "Maria durch ein Dornwald ging. Der Sänger erhielt anhaltenden Applaus, wie auch der Gastgeber, der Kirchenchor Caecilia. Unter der Leitung von Bernhard Nick sangen die Herren in unverkennbarer Harmonie mehrere bekannte weihnachtliche Stücke, darunter das aus Russland stammende und einst für die Frühfastenzeit vor Ostern komponierte Stück "Tebje pojem" von Dimitri Bortnianski. Dieses sehr anspruchsvolle Werk mit schnell wechselnden Tonlagen gelang dem Chor mit Bravour. Die Sänger wurden teils von Frank Scholzen am Klavier begleitet. Das aus Polen im 17. Jahrhundert als Schlaflied für Jesu getextete Lied "Luleise Gottessohn" klang den Weihnachtsliedern aus den Bergen sehr ähnlich. Gilmar Ramirez Jaimes spielte die "Stille Nacht" auf der Panflöte, wie auch das spanische Lied "Feliz Navidad".

Weitere Weihnachtslieder sangen oder spielten alle Darsteller im fein abgestimmten Wechsel. Zum Abschluss konnten sich alle Besucher stimmlich einbringen. Gemeinsam wurde "O du fröhliche" angestimmt und mit ihm die weihnachtlichen Festtage auf sehr klangreiche Weise zum Abschluss gebracht.

(sig)
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