Radevormwald Mittagstisch bereitet großen Umzug vor

Radevormwald · Das Haus der Begegnung am Schlossmacherplatz soll nach Ostern offiziell eingeweiht werden. Während der Trägerverein "aktiv55plus" seine Tätigkeit aufgenommen hat, rüstet sich der Mittagstisch für einen Start im April.

 Alle Hände voll zu tun: Bernd Hermann und Anneliese Zimmermann beim Sortieren und Aufräumen. Der Mittagstisch will schon bald wieder jeden Dienstag ein großes Mittagessen im Haus der Begegnung anbieten.

Alle Hände voll zu tun: Bernd Hermann und Anneliese Zimmermann beim Sortieren und Aufräumen. Der Mittagstisch will schon bald wieder jeden Dienstag ein großes Mittagessen im Haus der Begegnung anbieten.

Foto: peter meuter

Es gibt viel zu tun. Immer dienstags und freitags sind die fleißigen Helfer des Mittagstischs zurzeit im ehrenamtlichen Einsatz, um den Umzug vom Bürgerhaus ins Haus der Begegnung am Schlossmacherplatz vorzubereiten. "Wir hoffen, dass wir in 14 Tagen endgültig einziehen können", sagt Sprecher Bernd Hermann. Dann soll es zunächst ein Probeessen für die eigene Mannschaft und die Mieter im Haus der Begegnung geben, um zu testen, wie die Abläufe im neuen Domizil funktionieren.

"Die Stadt hat uns derweil zugesagt, dass wir einen Raum im Bürgerhaus weiter nutzen dürfen, um die Lebensmitteltaschen auszugeben", sagt er. Weil der Flüchtlingsstrom mittlerweile etwas nachgelässt, hat sich auch die Gästezahl beim Mittagessen reduziert: Kamen früher bis zu 120 jeden Dienstag ins Wartburghaus, waren es zuletzt 80 bis 90. "Mittlerweile hat sich die Lage entspannt, so dass wir den Ansturm im Haus der Begegnung gut bewältigen können", sagt Hermann.

Verstärkt kommen mittlerweile auch ältere deutsche Frauen, die sich trauen, die Hilfe des Mittagstischs anzunehmen. "Das ist unsere Chance, an diese Menschen heranzukommen", sagt Hermann. Überhaupt erhofft er sich, dass sich der Mittagstisch im neuen Domizil mit Ökumenischer Initiative und Trägerverein "aktiv55plus" unter einem Dach neue Zielgruppen erschließen kann. "Unsere Türen stehen offen", sagt er. Die Atmosphäre sei freundschaftlich - und damit konträr zu den Erlebnissen, die andere Tafeln zurzeit im Land machen. "Wir haben diese Erfahrung zu Anfang auch gemacht. Da sind hier einige Besucher sehr ungestüm aufgetreten, auf die wir dann aber wohlwollend eingewirkt haben", berichtet Hermann. Nun gebe es ein fast freundschaftliches Miteinander, in dem die unterschiedlichen Kulturen gut zusammengeführt werden. Richtig angekommen im Haus der Begegnung ist mittlerweile auch der Trägerverein "aktiv55plus", berichtet Koordinatorin Kyra Springer. Da die Wände aber erst kürzlich schallisoliert wurden, konnten auch jetzt erst die Möbel für den dringend benötigten Beratungsraum bestellt werden. Die Mitarbeiter haben Ratsuchende in den vergangenen Wochen und Monaten auch in der Baustelle beraten. Dafür wurden kurzerhand Tische und Stühle aus der Cafeteria genommen. "Es muss ja vorangehen, die Leute brauchen Hilfe, und die sollen sie auch bekommen", sagt Kyra Springer.

Alle vier Wochen besprechen sich die Nutzer im Haus der Begegnung mit der Stadt - "ein Austausch, den ich sehr wichtig finde", sagt sie. Kyra Springer freut sich, dass der sehr beliebte Reparaturtreff nach einer neunmonatigen Pause mittlerweile endlich wieder erfolgreich läuft. Generell habe sie den Eindruck, dass das Haus am Schlossmacherplatz gut angenommen wird, weil es als zentraler Treffpunkt wahrgenommen wird. "Wenn wir demnächst eine neue automatische Eingangstüre bekommen, gibt es auch eine weitere Erleichterung für Gehbehinderte oder Menschen mit Rollator", sagt sie.

Bürgermeister Johannes Mans rechnet mit der offiziellen Eröffnung des Hauses der Begegnung nach Ostern im April. Der Mittagstisch werde seinen Betrieb jetzt schrittweise hochfahren, um zunächst aus den ersten Erfahrungen zu lernen und Verbesserungen vorzunehmen. "Die Mitarbeiter werden sich langsam an ihre Aufgaben rantasten", sagt er.

(RP)
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