Radevormwald Mit Komasäufern hat Rade kaum Probleme

Radevormwald · In Rade gilt seit 2007 ein Alkoholverbot in der Innenstadt. Das und die verstärkte Präsenz von Polizei und Ordnungsamt haben dazu beigetragen, dass die Randale an bestimmten Orten abgenommen hat und die Zahl der jugendlichen Komasäufer mittlerweile gegen Null tendiert.

Komasaufen und Alkohol – Was sich Teenager damit antun
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Alkohol und Komasaufen – Was sich Teenager antun

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Foto: dpa, Jens Büttner

Eine Sprecherin des Sana-Krankenhauses teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass in diesem Jahr sogar noch kein einziger Jugendlicher in Rade wegen einer Alkoholvergiftung stationär behandelt werden musste. 2014 gab es lediglich zwei Fälle, ein Jahr zuvor wurde nur ein Jugendlicher Komasäufer in die Klinik eingeliefert. Nach Informationen der gesetzlichen Krankenversicherung DAK-Gesundheit wurden 2014 in Nordrhein-Westfalen 5122 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Bislang unveröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamts (it.nrw) zufolge sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zu 2013 damit um 2,8 Prozent. Dabei war die Zahl der männlichen Komasäufer im Alter zwischen zehn und 20 Jahren mit 2928 deutlich höher als die bei den Mädchen (2194). Einzig bei den Zehn- bis 15-Jährigen in NRW gab es keinen Rückgang: Hier waren es zwölf Betroffene mehr als im Jahr zuvor. Der Langzeitvergleich ist jedoch erschreckend: Seit 2003 ist die Zahl der minderjährigen Komasäufer in NRW um 72 Prozent gestiegen.

Hans-Werner Veen, Landeschef der DAK-Gesundheit in NRW, ist zufrieden: "Der Trend hat sich positiv fortgesetzt, das ist sehr erfreulich. Ich hoffe, dass wir diese Entwicklung mit unserer Präventionsarbeit stabilisieren." Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Krankenkasse die Aufklärungskampagne "bunt statt blau - Kunst gegen Komasaufen" in NRW fort.

(sb)
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