Radevormwald Mans will weiter mit Nachbarn kooperieren

Radevormwald · Auch nach dem Ende der Vergabestelle mit Hückeswagen und Wipperfürth setzt Bürgermeister Johannes Mans auf Kooperation. Der Blick richtet sich dabei auch nach Remscheid und Wermelskirchen.

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Kooperation zwischen Rade, Hückeswagen und Wipperfürth bei der Vergabe von Aufträgen beendet wurde. Bürgermeister Johannes Mans sieht damit nicht das Ende der interkommunalen Zusammenarbeit. "Eine solche Kooperation muss passen und für alle Kommunen mit Synergieeffekten verbunden sein. Wichtig ist, dass sich eine Aufgabenzusammenführung positiv auf einen städtischen Haushalt auswirkt", sagt er. Er trifft sich seit Ende Oktober alle zwei bis drei Monate mit Kollegen aus der Region. In regelmäßigen Abständen ist auch Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz mit dabei.

Bei der Vergabestelle, die vor Jahren von den drei Nordkreiskommunen aufgebaut worden ist, gab es bisher Papierakten. Jetzt gibt es elektronische Programme, die in jeder Kommune Einsparungen bringen, so dass eine Kooperation nicht mehr notwendig scheint. "Das bringt keine Ersparnis mehr", sagt Mans. In Hückeswagen und Wipperfürth könne das anders sein, weil beide ein gemeinsames Rechnungsprüfungsamt haben. Auch beim Betriebshof und in der Gebäudewirtschaft arbeiten die Nachbarn zusammen. "Bei der Entwicklung in der Vergangenheit war ich nicht dabei. Ich kann nur in die Zukunft schauen. Es scheint damals einiges aus Rader Sicht schief gelaufen zu sein", sagt Mans. Er setzt trotzdem auf eine gute Kommunikation zu den Kollegen Dietmar Persian aus Hückeswagen und Michael von Rekowski aus Wipperfürth. Einen Weg sieht er in der gemeinsamen Entwicklung von Gewerbeflächen wie an der Stadtgrenze zwischen Marke und Rädereichen. Die soll Rade federführend übernehmen.

In den nächsten Gesprächen soll weiter über Kooperationen nachgedacht werden, zum Beispiel beim Tourismus. Schon jetzt arbeite man mit Remscheid eng zusammen, um auch auf Messen aufzutreten. "Das sollte weitergeführt werden", sagt Mans. Ein weiteres Beispiel ist die gemeinsame Förderschule, die den Nordkreiskommunen vom Land aufgedrückt worden ist. "Da müssen wir jetzt sehen, dass Rade gut berücksichtigt wird", sagt Mans. Das sei Aufgabe der Mitglieder des Aufsichtsgremiums, dem auch die Bürgermeister angehören.

Für die Zukunft kann sich Mans bei Schulen Verbindungen vorstellen. "Wir haben eine Sekundarschule. Das kann für Hückeswagener Eltern und Schüler eine Alternative sein." Da müsste man sehen, wie die Stadt diese attraktive Schule in Hückeswagen vorstellen kann. Das ergäbe einen Mehrwert für beide Kommunen. Mans ist sich darüber klar, dass dafür die Verkehrsverbindungen verbessert werden müssten. Das ließe sich sicher regeln. Theoretisch sieht er auch beim Jugendamt, das nur Radevormwald hat, Möglichkeiten einer Zusammenarbeit.

"Wichtig ist, dass die Verwaltungsspitzen ihre Köpfe zusammenstecken. Und das tun sie", sagt Mans. Mit Remscheid hat Rade einen Landtagswahlkreis. "Vielleicht ergibt sich daraus etwas. Remscheid hat Fachleute und große Erfahrungen in der Gebäudewirtschaft. Vielleicht können wir davon profitieren", sagt der Bürgermeister. Auch zum neuen Kollegen Rainer Bleek aus Wermelskirchen halte er engen Kontakt ebenso wie zu Landrat Jochen Hagt aus Gummersbach. Derzeit arbeitet die Wirtschaftsförderung mit der des Kreises am Ausbau der Breitbandversorgung.

In Zukunft müssten Kommunen viel mehr über die Stadtgrenzen hinaus denken und planen. Das gelte auch für Rade, weil man Fördermittel für viele Bereiche alleine nicht mehr bekomme, sondern nur noch im Verbund mit anderen Kommunen oder dem Kreis, sagt Mans.

(RP)
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