Radevormwald Mans gedenkt der Opfer der Weltkriege

Radevormwald · In seiner Ansprache in der Grundschule Wupper erinnerte Bürgermeister Johannes Mans - anlässlich des gestrigen Volkstrauertags - vor allem an die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er dabei Kriegsgräbern und Gedenkstätten. "Sie erinnern uns an die Opfer und die einzelnen Schicksale, die uns immer noch berühren. Die Vergangenheit ragt in unsere Gegenwart", sagte Mans.

 Rades Bürgermeister Johannes Mans erinnerte in der Grundschule Wupper an die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs.

Rades Bürgermeister Johannes Mans erinnerte in der Grundschule Wupper an die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs.

Foto: Jürgen Moll

Grab- und Denkmalpflege sieht er als "Friedensarbeit", die die Gesellschaft davon abhält, sich an Gewalt, Schreckensherrschaften und Terror zu gewöhnen. "Die Anschläge in Paris sind ein Angriff gegen unsere Demokratie und hinterlassen Angst und Zerstörung. Den Menschen, die momentan aus Todesangst aus ihrem Heimatland fliehen, müssen wir helfen. Wir müssen alles tun, um diese humanitäre Katastrophe abzuwenden und Schutz bieten", sprach Mans die Ereignisse vom 13. November und die momentane Flüchtlingsproblematik an.

Seine Botschaft zum Volkstrauertag forderte die Bürger dazu auf, den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen und mehr Denkmäler für den Frieden zu bauen. Der "Dankchoral" des Bergischen Blasorchesters und der Kirchenchor Cäcilia St. Josef Vogelsmühle mit Franz Schuberts "Wohin soll ich mich wenden?" eröffneten die musikalischen Programmpunkte der Gedenkstunde. Günter Künz, Lektor der ev. Luth. Kirchengemeinde trug "Die jungen Soldaten" vor. Die Zeilen, von Archibald M. Leish, nach dem Zweiten Weltkrieg geschrieben, erinnern an die vielen jungen Männer und Frauen, die für ihr Vaterland gestorben sind. "Unser Tod ist nicht unser, er ist euer", las Künz vor.

Diakon Herbert Moeselaken erzählte in seiner Gedenkrede eine sehr persönliche Kriegsgeschichte, die von der Gewalt und dem Irrsinn des Zweiten Weltkriegs berichtet. "Mein Schwiegervater war die Nummer eins, genau wie sein Kriegskamerad, den wir gemeinsam auf einer Dienstreise besuchten", sagte er. "Damals wusste ich nicht, was das bedeutet. Die Nummer eins. Mit anderen Kameraden wurden sie in einer Reihe aufgestellt und mussten durchzählen. Die Nummer zwei wurde erschossen."

Nach seiner bewegenden Rede folgte ein weiterer Beitrag des Kirchenchors Cäcilia und "Herr, bleib uns" des Bergischen Blasorchesters. Günter Künz trug Wolfgang Borcherts "Dann gibt es nur eins!" vor. Der Prosatext von 1947 appelliert an die Menschheit, künftige Kriege zu verweigern und Widerstand zu leisten. Bevor das Blasorchester "Ich hat' einen Kameraden" anstimmte und der gemeinsame Gesang der Deutschen Nationalhymne einsetzte, führte Mans die Totenehrung mit Kranzniederlegung durch. Er war von den Reden, den Musik-Beiträgen und den vielen Gäste, die in die Aula gekommen waren, bewegt.

(trei)
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