Radevormwald Männer retten 46-Jährige aus der Wupper

Radevormwald · Am Sonntagabend gegen 21.45 Uhr haben zwei Anwohner aus Vogelsmühle eine 46-jährige Frau aus der Wupper gezogen. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr mussten die Wupperufer absuchen, weil zwei Hunde fehlten.

 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr suchten die Uferseiten der Wupper nach zwei kleinen Hunden ab. Später stellte die Feuerwehr fest, dass sich die Tiere in der Wohnung der Frau, einige Meter von der Wupper entfernt, befanden.

Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr suchten die Uferseiten der Wupper nach zwei kleinen Hunden ab. Später stellte die Feuerwehr fest, dass sich die Tiere in der Wohnung der Frau, einige Meter von der Wupper entfernt, befanden.

Foto: Wolfgang Scholl

Zu einem größeren Einsatz mussten am vergangenen Sonntagabend Feuerwehr und Polizei nach Vogelsmühle an die Wupper ausrücken. Von dort hatten Anwohner den Rettungskräften gegen 21.45 Uhr eine schreiende Frau in der Wupper gemeldet.

 Gerd Neumann hat geholfen, die Frau aus der Wupper zu retten.

Gerd Neumann hat geholfen, die Frau aus der Wupper zu retten.

Foto: Wolfgang Scholl

Die Anwohner, die die Frau gehört hatten, alarmierten zudem weitere Nachbarn und berichteten von der schreienden Frau in dem Fluss. Zwei Männer, darunter der 66-jährige Gerd Neumann, suchten zuerst das Wupperufer ab. "Es schellte bei mir. Als ich davon hörte, bin ich sofort rausgelaufen. Ich bin zuerst über die Vogelsmühler Fußgängerbrücke auf die andere Seite gelaufen und habe das Ufer und die Wupper mit einer Taschenlampe abgeleuchtet", sagte Gerd Neumann. Als die Nachbarn die Frau auf der anderen Seite einige Meter unterhalb der Häuser an der Wupper von Vogelsmühle entdeckt hatten, lief Gerd Neumann sofort zur anderen Wupperseite.

"Eine Frau hat mir ein Tor geöffnet, so dass ich schneller an die Unglücksstelle gelangen konnte, zu der Stelle, an der die Frau in dem eiskalten Wasser um Hilfe rief", berichtete er im Gespräch mit unserer Redaktion. Zusammen mit einem zweiten Mann zog Neumann die 46-Jährige später mit Hilfe weiterer Retter aus der Wupper. "Ich habe nicht lange nachgedacht, sondern bin unmittelbar runter in die Wupper und habe dem anderen Mann geholfen", berichtete Gerd Neumann nach seinem Einsatz. Der andere habe die meiste Arbeit geleistet. Das Wasser habe ihm an der Stelle bis zur Brust gereicht.

"Da ich gut schwimmen kann, habe ich mir zuerst keine Gedanken gemacht, ich wollte nur helfen", sagte der 66-Jährige und ergänzte, "aber es war schon sehr kalt im Wasser, und die Wupper treibt ganz ordentlich an dieser Stelle." Er lief nach seiner Hilfsaktion erst einmal zu seiner Wohnung, um sich warme Kleidung anzuziehen.

Die Stelle, an der die 46-Jährige am Sonntagabend aus dem Wasser gezogen worden ist, liegt wupperabwärts etwa 150 bis 200 Meter vom Wuppermarkt in Vogelsmühle entfernt. Unterhalb des Wuppermarktes gibt es ein kleines Wehr.

Inzwischen waren auch die Freiwillige Feuerwehr aus Önkfeld und Remlingrade (Löschzug II) unter der Leitung des stellvertretenden Wehrführers Torsten Kleinschmidt zur Unfallstelle hinter der Fußgängerbrücke gefahren. Da die Frau bereits an Land gezogen und gesichert war, sie aber nach ihren beiden Hunden gerufen hatte, teilten sich die Feuerwehrleute auf und suchten auf beiden Seiten des Flusses das Ufer nach den Tieren ab. "Die Tiere können gut schwimmen, eventuell müssen wir aber später wupperabwärts noch suchen", sagte Torsten Kleinschmidt.

Die ebenfalls alarmierten Mitglieder der Radevormwalder Taucher- gruppe, eine Kombination aus Feuerwehr und DLRG, konnten ohne Einsatz wieder zur Hauptfeuerwache an die Dietrich-Bonhoeffer-Straße zurückfahren.

Andere Feuerwehrleute suchten die Wohnadresse der Frau auf und stellten dort fest, dass sich die kleinen Hunde in der Wohnung befanden. Nachdem der Notarzt die Frau untersucht hatte, wurde sie mit einem Rettungswagen ins Sana Krankenhaus nach Rade gebracht. Spekuliert wurde an der Unglücksstelle, wo die Frau ins Wasser geraten sein könnte. Entlang des Wuppermarktes gibt es einen langen Zaun, der aus Sicherheitsgründen einen Zugang zur Wupper verhindert, weil es dort steil zum Wupperufer abwärts geht. Zum Wohnbereich hin soll es eine Stelle geben, an der man ans Wupperufer gelangen kann.

Polizeisprecherin Monika Treutler berichtete gestern auf Anfrage, dass die Polizei bei dem Vorfall inzwischen von einem versuchten Suizid ausgeht. Die 46-Jährige werde vom Krankenhaus zu einer psychiatrischen Behandlung weitergeleitet.

(RP)
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