Radevormwald Löschwasser aus 850 Stellen

Radevormwald · Der Freiwilligen Feuerwehr stehen für ihre Brandschutzaufgaben 850 Wasserentnahmestellen zur Verfügung. Es gibt 800 Hydranten und 50 Löschteiche für Außenortschaften und die Landwirtschaft im 300-Meter-Radius.

Als es in einer Nachbarstadt auf einem Reiterhof zuletzt brannte, drohte dort das Löschwasser knapp zu werden. Schlauchleitungen mussten über weite Wege gelegt werden. "Wir in Rade haben ein engmaschiges Netz zur Löschwasserversorgung", erklärt Wilfried Fischer als Chef der Freiwilligen Feuerwehr.

Löschwasserlogistik

In Außenortschaften mit eigener Trinkwasserversorgung wie Remlingrade, Landwehr oder Önkfeld und bei Häusern mit Trinkwasser aus Tiefbrunnen bedient sich die Feuerwehr auch aus 50 Löschteichen, in Wohnbaugebieten gibt es 800 Hydranten, aus denen die Feuerwehr Wasser entnimmt.

Bei einem Brand wie bei Hardt & Pocorny (HPC), wo das Wasserleitungssystem aus Altersgründen unsicher ist, werden mit Eintreffen der Feuerwehr Alternativleitungen verlegt. Bei HPC wurden Schläuche zum alten Badeteich gelegt.

Für zusätzliche Sicherheit bei Neu- oder Umbauten von Gebäuden in Außenbereichen kann es deshalb die Bauauflage geben, zusätzliche Löschwassergruben zu bauen oder weiter vorzuhalten.

Bei Großbränden wie dem an der Mermbacher Straße wird die Löschwasserlogistik mit vorsichtigem Wassereinsatz für die Einsatzleiter noch wichtiger. "Wird ein Wasserkreis zu oft angezapft, sinkt der Druck", erklärt Fischer. Deshalb sind die Wasserkreise an der Neu- und Ülfestraße mitgenutzt worden.

Im Einsatz stehen für den Erstangriff aus dem Tanklöschfahrzeug von Herkingrade 2500 Liter Wasser zur Verfügung und aus denen aus Wellringrade, Herbeck und Stadt jeweils 3000 Liter.

SWR. und Betriebshof helfen

Informationen zum Löschwassernetz der Stadt, das sich am gesetzlich vorgeschriebenen 300-Meter-Radius eines Hauses zur nächsten Wasserstelle orientiert, stehen in den Einsatzfahrzeugen als digitale Quelle zur Verfügung.

Koordiniert wird die Löschwasserversorgung durch die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken (SWR.) und dem Betriebshof. Jörg Humpert, als Meister zuständig für Netzplanung, Bau und Betrieb der Wasser- und Gasversorgung der SWR., ist auch Mitglied der Einheit Stadt und kennt somit die Leitungssysteme.

"Wir haben jeweils fünf Feuerwehrleute, die am Betriebshof und bei den SWR. beschäftigt sind in einer Sonderschleife", sagt Fischer.

Erhard Moritz vom Betriebshof, der für die Abteilung Tiefbau im Rathaus die Kanäle der Stadt kontrolliert, sichert das verbrauchte Löschwasser in Schadensfällen in den Regenrückhaltebecken. "Vor der Weitergabe an das Klärwerk stehen die Entnahme und eine Kontrolle der Wasserproben", sagt Fischer.

(RP)
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