Radevormwald Literaturkursus begeistert mit Komödie

Radevormwald · "Freitag der 13." ist die "Abschlussarbeit" der Gymnasiasten. Das Thema ist eine versteckte Reality-Show. Die Schüler glänzten.

 Szene aus dem bunten Treiben auf der Bühne: Die Schüler des Literaturkurses setzten den Inhalt der Komödie bestens um.

Szene aus dem bunten Treiben auf der Bühne: Die Schüler des Literaturkurses setzten den Inhalt der Komödie bestens um.

Foto: Flora Treiber

29 Schüler des THG führten Mittwochabend die Komödie "Freitag der 13." unter der Leitung von Carsten Krause auf. Die Premiere war der Abschluss des Kurses. Während sich die Zuschauer einen Platz in der vollen Aula des Theodor-Heuss-Gymnasiums erkämpfen, wird es hinter der Bühne langsam ruhig. Der Literaturkursus der elften Jahrgangsstufe wird von Nervosität übermannt, die Schüler gehen ein letztes Mal ihre Texte durch und zupfen die Kostüme zurecht. "Wir sind natürlich alle wahnsinnig aufgeregt. Schließlich haben wir noch nie etwas Vergleichbares gemacht und wir sind alle keine professionellen Schauspieler."

Dennis Berke sieht in dem blauen Anzug und dank seiner Größe aus wie ein richtiger Geschäftsmann. Von seinen Mitschülern setzt er sich ab. Gut, denn in dem Theaterstück "Freitag der 13.", das der Literaturkursus in den letzten drei Monaten einstudierte, spielt er den egoistischen Geschäftsmann, der gerne dirigiert aber weniger gerne mit anpackt. Das kriegen seine Mitreisenden, die mit ihm in das Flugzeug Richtung Asien steigen, schnell zu spüren.

Jetzt wird die Aula dunkel und die Passagiere mischen sich unter das Publikum. Der Mittelgang wird zur Bühne der drei Flugbegleiterinnen, durch das Mikro ist die säuselnde Stimme und das Klirren der Schnapsflaschen der Pilotin zu hören. Die Neurotikerin der Reisetruppe stößt einen schrillen Schrei aus, als die ersten Unruhen in dem Flugzeug ausbrechen. Verkörpert wird die Neurotikerin glaubwürdig von Isabel Feldhoff, die ihre Nervosität über Bord schmeißt und voll in ihrer Rolle aufgeht. Vor wenigen Minuten wirkte sie noch unsicher und angespannt. "Ich hoffe, ich kann meinen Text so rüberbringen, wie wir es geprobt haben. Wenn man eine Minute zweifelt, macht man sich lächerlich oder die Rolle wirkt nicht authentisch."

Kaum hat das Theaterstück Fahrt aufgenommen und das imaginäre Flugzeug die Reisehöhe erreicht, ist nichts mehr von ihren Zweifeln zu spüren. Die Notlandung des Flugzeugs, im Nirgendwo eines unbewohnte Landstriches, überleben sie und alle anderen Passagiere mit wenigen Kratzern. Jetzt besiedeln die vielen verschiedenen Charaktere die Bühne, geben sich ihren Ängsten und Schwächen hin.

Zusammengehalten wird die Truppe durch den alten Mann, der mit in der Maschine saß. Mit Kriegsweisheiten und einer beruhigenden Stimme steht der Opa alias Philipp Andreas der Truppe zur Seite. "Meine Rolle ist der typische Senior. Lebenserfahren und weise", erklärt der Schüler. Jetzt ist die Komödie in vollem Gang, die Schüler geben sich ihren Rollen hin und versuchen, in der Wildnis zu überleben. Zunächst ohne das Wissen, dass ihre Lage von tausenden Menschen verfolgt wird. "Wir werden Opfer einer versteckten Reality-Show", sagt Isabel Feldhoff.

Das Publikum lässt sich auf das Stück ein, nimmt die Wortwitze der Schüler auf und spendet begeisterten Szenenapplaus. Dass die Inszenierung von "Freitag der 13." genauso, bunt und lebhaft, zustande gekommen ist, haben den Schüler Carsten Krause zu verdanken. "Er hat unseren Kursus gerettet, als unser Unterricht wegen eines Krankheitsfalls ausgefallen ist. Wir sind ihm sehr dankbar", sagt Dennis Berke.

Nach knapp zwei Stunden geht das Stück zu Ende und die Schüler werden für ihre Leistungen mit Applaus und Jubelrufen entlohnt.

(trei)
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