Feuerwehr Besondere Ausstattung (4) Lange Schläuche für oft sehr lange Wege

Radevormwald · Die BM stellt in einer kleinen Serie in loser Folge spezielle Ausrüstungsgegenstände der Rader Feuerwehr vor. Heute geht es um die Löschwasserversorgung. Besonders in den Außenbezirken muss dabei oft auf Löschteiche zurückgegriffen werden.

 Beim Brand eines Fachwerkhauses Anfang Juli in Feckinghausen mussten die Feuerwehrleute die Löschwasserversorgung über mehrere Leitungen vom Löschteich zum Brandort sicherstellen.

Beim Brand eines Fachwerkhauses Anfang Juli in Feckinghausen mussten die Feuerwehrleute die Löschwasserversorgung über mehrere Leitungen vom Löschteich zum Brandort sicherstellen.

Foto: wos

Radevormwald Die Löschwasserversorgung ist in Radevormwald nicht nur durch Hydranten, sondern auch durch Löschteiche und Löschwasserbehälter sichergestellt. Die Kameraden der Radevormwalder Feuerwehr müssen deshalb nicht nur das Hydrantennetz im Kopf haben, sondern sich auch mit alternativen Löschwasserversorgungen auskennen. "Durch regelmäßige Übungen kennen wir uns alle gut mit den verschiedenen Möglichkeiten aus, um bei Einsätzen schnell handlungsfähig zu sein", sagt Markus Schnadt, stellvertretender Zugführer des dritten Löschzuges und Einheitsführer in Hahnenberg.

Besonders in den Außenbezirken von Radevormwald muss häufig auf Löschteiche zurückgegriffen werden. "Große Bauernhöfe haben ihre eigenen Teiche, die sich mit ihrem Volumen nach der Größe der Fläche der Gebäude und Scheunen richten", sagt Schnadt. Um Löschwasser aus den offenen Gewässern anzuzapfen, haben die großen Löschfahrzeuge der Rader Feuerwehr Saugschläuche an Bord. "Diese Saugschläuche werden an die Wasserpumpe angeschlossen, die das Wasser dann an die Löschschläuche weiterleitet", erklärt Schnadt. Obwohl die Saugschläuche mit Filtern und Ventilen ausgestattet sind, damit keine Fremdteile aus den Teichen angesaugt werden, müssen die Teiche regelmäßig gesäubert werden. "Algen dürfen da gar nicht erst entstehen", sagt er. Problem: Irgendwann ist der größte Teich leer, denn die Rohre der Feuerwehr verbrauchen bis zu 100 Liter in der Minute. "In diesem Fall kommen wir auf Löschwasserbehälter, wie große Güllefässer, zurück", sagt Schnadt.

Jedes Löschfahrzeug hat natürlich auch einen eigenen Wassertank, der im Notfall aber in wenigen Minuten leer ist. "Wir haben Fahrzeuge mit 2500 Litern, aber auch kleinere mit nur 1000 Liter. Die sind innerhalb von zehn Minuten verbraucht", sagt Schnadt. Für jedes Haus muss eine Löschwasserversorgung im Umkreis von höchstens 300 Metern garantiert werden. In der Innenstadt und auf dem Land gibt es ein engmaschiges Hydrantennetz. Mit einem Standrohr werden die städtischen Wasserleitungen, die mit kleinen Schildern am Straßenrand kenntlich gemacht sind, angezapft. Weil die großen Löschfahrzeuge nicht an jedem Hydranten halten können, verfügt die Feuerwehr über eine mobile Wasserpumpe. "Die Feuerwehrkreiselpumpe macht unseren Einsatz flexibler und erleichtert uns den Zugang in sehr engen Straßen", sagt Schnadt. Aber nicht nur die Löschwasserversorgung aus den Löschteichen hat ihre Schwachstellen, auch bei der Hydrantenversorgung können Probleme auftreten. "Technische Defekte sind hier denkbar. In den Außenbezirken kämpfen wir außerdem mit alten, zu engen Wasserleitungen", sagt Schnadt.

Wichtig für große Löscheinsätze ist das Hydroschild. Die wasserführende Armatur bildet einen großen Wasservorhang, der die Einsatzkräfte und die Umgebung vor hohen Temperaturen und giftigen Dämpfen schützt. Die großen Löschfahrzeuge, die an der Hauptwache und im Gerätehaus in Hahnenberg stehen, verfügen über bis zu 600 Meter Schlauch. "Wir müssen teils lange Wegstrecken zurücklegen und sind auf diese Größen angewiesen", sagt Schnadt. Wenn Feuer bei brennenden Flüssigkeiten nur mühsam mit Wasser gelöscht werden kann, wird im Löschfahrzeug Schaum produziert. "Mit dem Schaumrohr ersticken wir die Brände", sagt Schnadt.

(trei)
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