Radevormwald Kunterbuntes Bürgerhaus begeistert

Radevormwald · Zum zweiten Mal hatte die neue KG Kunterbund Rua Kapaaf ins Bürgerhaus zu einer großen Sitzung eingeladen.

 Zum "kunterbunten Bürgerhaus" kamen zahlreiche Gäste "bunt kostümiert", um vor dem Umzug am Samstag bei der KG Rua Kapaaf noch einmal im Saal Karneval zu feiern.

Zum "kunterbunten Bürgerhaus" kamen zahlreiche Gäste "bunt kostümiert", um vor dem Umzug am Samstag bei der KG Rua Kapaaf noch einmal im Saal Karneval zu feiern.

Foto: Nico Hertgen

Fetziger Stippelföttchen-Tanz, Kölsche Opern-Arien und dazu noch ein fast fliegender Bürgermeister. Das alles konnten die Narren im "Kunterbunten Bürgerhaus" erleben. Ein Spitzenprogramm, das die KG Rua Kapaaf mit Thomas Lorenz an der Spitze kreiert hatte. Es sorgte für unbeschwerte, heitere Stunden, unter anderem mit einer Ehrung. Und die hätte auch fast auf Anhieb geklappt. Eine engagierte Frau mit stets fröhlicher Ausstrahlung sollte hoch dekoriert werden. Kaum hatte Sitzungspräsident Thomas Lorenz die ahnungslose Erni Huckenbeck auf die Bühne zitiert, da kamen sie doch schon, die erwarteten Rentner. Und da diese bekanntlich in ewiger Zeitnot stecken, rockten eben Willi und Ernst die Bühne und Erni Huckenbeck blieb vorerst ungewürdigt.

Radevormwald: Kunterbuntes Bürgerhaus begeistert
Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Doch das sollte sich etwas später ändern. Erst einmal konnte sich das närrische Volk mit Unterstützung der Pensionsempfänger auf den Ruhrstand vorbereiten. Hier sprudelten die Gags wie ein Feuerwerk. Ernst Schneider und Willi Neumann, Rentner aus Koblenz, brachten den Saal zum Kochen. In prüden Strickpullovern und grauen Hochwasserhosen rockten die beiden zu fetziger Musik, ahmten John Travolta nach und machten auch kein Halt vor Flirts mit Damen aus der ersten Reihe. Renate aus Ennepetal war eines ihrer "Opfer". Beide gaben alles, was die "medikamentöse Einstellung" hergab. "Zugabe-Rufe blieben da nicht aus. Sie ließen erneut die Hüften schwingen, bevor sie wieder zu ihrem Shopping-Porsche (Einkaufswägelchen) griffen und die Bühne freigaben.

Thomas Lorenz begrüßte die zahlreich kostümierten Gäste samt den Mann mit den schönsten Beinen der Stadt (Bürgermeister Johannes Mans). Der hatte sich am Vortag bei der Rathauserstürmung in einen Schottenrock hüllen lassen. Am Freitag kam er in Hose, denn er wurde als "Wurfmaterial" in eine Tanznummer eingebunden. Viel Charme versprühten Prinzessin Olga und Prinz Dirk, als sie mit großem Gefolge einmarschierten. "Wir freuen uns sehr, hier im Wohnzimmer der Stadt zu stehen und mit euch gemeinsam fröhlich zu feiern", sagte der Prinz. Seine gekrönte Partnerin erinnerte daran, dass die Tage des Frohsinns leider gezählt seinen. Der Sitzungspräsident busselte die Hoheit herzlich und ließ eine "Rakete" steigen. Ein dreifach "Rua Kapaaf" und der sicherheitshalber vierte Ruf "Rade alaaf" war immer wieder zu hören.

Thomas Lorenz verstand es, die gute Stimmung auf einen hohen Level zu halten und gab zwischenzeitlich lustige Kommentare ab. Nicht lustig, dafür aber würdig nahm er dann die Ehrung von Erni Huckenbeck vor. Sie erhielt den Ehrenorden in Gold für ihr großes Engagement beim Verein "aktiv55plus". Erneut hatte sie mit weiteren Helfern den Kuchenverkauf am Nachmittag übernommen. "Das macht uns allen hier sehr viel Spaß", sagte sie gerührt. Auch Rua Kapaaf hatte wieder ganze Arbeit geleistet. Ob hinter der Getränketheke, dem Imbissstand oder dem Markenverkauf, überall waren Mitglieder zu finden. Hofmarschall Matthias Schwanz: "Wir organisieren alles selber. Jeder bringt sich ein, wo er kann." Die Rechnung ging auf, das Narrenvolk hatte seinen Spaß. Es sang, klatschte und schunkelte. Gäste wie die Ihrefelder Zigeuner, das Tanzkorps der "Dürscheder Mellsäck" und die "Blauen Jungs KG Lövenicher Neustädter" brachten Musik und Tanzeinlagen. Das Wuppertaler Prinzenpaar besuchte die Sitzung ebenso wie später auch eine Abordnung der Önkfelder mit Mitgliedern des Erntedankfestteams sowie die 60-köpfige Stimmungskanone "Treuer Husar" aus Köln.

(sig)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort