Radevormwald Kunsthandwerkermarkt ab heute auf Schloss Burg

Radevormwald · Heute, Freitag, beginnt der 39. Basar der Kunsthandwerker auf Schloss Burg. Zehn Tage lang steht die größte mittelalterliche Burganlage in NRW im Zeichen von Kunst und Handwerk. Zugelassen sind ausschließlich reine Kunstschaffende und Handwerker. Wiederverkäufer sind von der Veranstaltung ausgeschlossen, heißt es in einer Mitteilung.

Außergewöhnlich, selten und qualitativ hochwertig - das sind die Kriterien, die über die Auswahl der Produkte entscheiden. Wegen des Standorts und der märchenhaften Atmosphäre von Schloss Burg ist der Markt bei Besuchern außerhalb des Bergischen Landes hinaus sehr beliebt. Regelmäßig zieht es etwa 20.000 Besucher nach Solingen.

Rittersaal, Kemenate und Kapelle: Selbst die Museumsräume und Innenhöfe sind eingebunden und laden dazu ein, an mehr als 100 Ständen zu verweilen und sich nach den verschiedenen Handwerkern umzusehen. Vor allem am Abend, wenn die alten Mauern von zahlreichen kleinen Lichtern angestrahlt werden, herrscht hier eine besondere Atmosphäre.

Ein großer Teil der Aussteller kommt bereits seit mehreren Jahren. Einige sind Stammkunden. Einer von ihnen ist Feri Braun. Der Schuhmacher fertigt Maßschuhe nach traditioneller Machart. Er besticht insbesondere durch die Modellvielfalt: Bis auf ein paar Klassiker sind alle seine Modelle selbst entworfen.

Ebenfalls dabei ist Anne Paas. Sie hat sich der Kunstpyrographie auf Baumpilzen verschrieben. Diese ausgefallene Kunstform ist eine Randerscheinung, da das einzigartige Material im Gegensatz zu Holz oder Leder nicht in beliebiger Menge verfügbar ist.

Mit Holz arbeitet der Kettensägenkünstler und Holzbildhauer Joachim Jessner. Er nutzt ausschließlich Holz aus bergischen Wäldern und gibt den Besuchern einen Einblick in seine Arbeit, die überwiegend von großen Tierskulpturen geprägt ist. Er fertigt auch spezielle Arbeiten auf Kundenwunsch an.

Auch Gerd Spaarmanns Handwerk fokussiert sich auf das Material Holz. Er hat von allen Ausstellern die mit Abstand weiteste Anreise zum Basar: Jedes Jahr reist Spaarmann von Schweden nach Schloss Burg. Dort präsentiert er seine Gebrauchsgegenstände aus veredelten Hölzern. Verkaufsschlager aus dem Sortiment sind seine Occhi-Schiffchen, mit denen die alte Handarbeit des Knüpfens ausgeübt werden kann.

Kunst der anderen Art bietet Maik Thümer mit seiner Lackkunst. Das ist eine kunsthandwerkliche Technik, deren Historie 3500 Jahre zurück bis nach China reicht. Die glatte Fläche, der Glanz und die Tiefenwirkung der Lackprodukte machen den besonderen Reiz dieser Kunst aus.

Eine Geschenkidee bietet der gebürtige Franzose Régis Noël seinen Kunden: In acht bis zehn Minuten malt er vor den Augen des staunenden Publikums farbenfrohe Porträts in Aquarell. Durch eine Projektion können dabei alle Besucher die Entstehung "live" miterleben.

Auch wer nur ein Glas heißen Obstpunsch trinken möchte, ist beim Basar gut aufgehoben. Außerdem bietet der Kunsthandwerkermarkt Inspiration. Auf dem Vorplatz von Schloss Burg gibt es dazu ein umfangreiches kulinarisches Angebot. Daneben gibt es ein gemütliches Feuer.

Vo heute bis zum 5. November ist der Kunsthandwerkermarkt auf Schloss Burg täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Samstags sowie am Reformationstag, 31. Oktober, sind die Öffnungszeiten des Basars 10 bis 20 Uhr, an Allerheiligen, 1. November, von 14 bis 22 Uhr, da an diesem Tag die "Lange Nacht der Kunsthandwerker" stattfindet.

Der Eintritt beträgt für Erwachsene fünf Euro, Kinder bezahlen 2,50 Euro. Am Wochenende sowie an Feiertagen fahren Pendelbusse vom Rewe-Parkplatz Viktoriastraße und von Solingen-Krahenhöhe im Halbstundentakt nach Burg.

(mba)
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