Radevormwald Kuhn baut internationale Kontakte aus

Radevormwald · Mit 300 Mitarbeitern gehört die Edelstahlgießerei Kuhn seit vielen Jahren zu den größten Unternehmen in Radevormwald. Von der Otto-Hahn-Straße aus werden die Produkte zu Kunden in Deutschland und etwa 20 bis 25 Länder vornehmlich in Europa exportiert. In den USA gibt es jetzt ein Vertriebsteam.

 Der geschäftsführende Gesellschafter Andre Kuhn (Mitte) mit den beiden Geschäftsführern Dr. Thorsten Minuth (l.) und Dr. Heiko Brauckhoff.

Der geschäftsführende Gesellschafter Andre Kuhn (Mitte) mit den beiden Geschäftsführern Dr. Thorsten Minuth (l.) und Dr. Heiko Brauckhoff.

Foto: Kuhn

Um den Export auszubauen und neue Märkte zu erschließen, hat das Unternehmen eine Vertriebsfirma in den USA aufgebaut. "Von dort ist man schneller bei den amerikanischen und asiatischen Kunden", sagt Marketingleiterin Dr. Aline Lenzing. Weiterhin hat das Unternehmen eine kleine Produktionsstätte mit 30 Mitarbeitern in Taiwan.

Um den Anforderungen an die Zukunft gewachsen zu sein, ist die Unternehmensspitze nach dem plötzlichen Tod von Geschäftsführer Frank Lessing neu aufgestellt worden. Andre Kuhn verantwortet in dem Familienunternehmen als Sprecher weiterhin den Bereich der Produktion, Dr. Thorsten Minuth ist für den kaufmännischen Bereich hinzugestoßen. Er war zuvor schon seit 2008 für die Gießerei M. Jürgensen in Sürup tätig. An diesem Unternehmen hat Kuhn zum Jahreswechsel die Mehrheitsbeteiligung erworben. "Wir haben so ein persönliches Bindeglied zwischen den beiden Unternehmen, die aber getrennt bleiben werden", sagt Lenzing. Für den Vertrieb ist jetzt Dr. Heiko Brauckhoff ins Unternehmen geholt worden.

Die Kuhn Edelstahlgießerei ist in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark im Gewerbegebiet Mermbach gewachsen.

Die Kuhn Edelstahlgießerei ist in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark im Gewerbegebiet Mermbach gewachsen.

Foto: kuhn

Die Verbindung zum neuen Partner M. Jürgensen, der im Gegensatz zum Schleudergussverfahren bei Kuhn im Graugussverfahren produziert, passt für Kuhn, weil man zwar in einem ähnlichen technologischen Bereich tätig ist, allerdings in verschiedenen Einsatzgebieten mit verschiedenen Werkstoffen und sich damit nicht gegenseitig Konkurrenz macht. Jürgensen ist unter anderem in der Schiffsindustrie tätig. "Wir haben so unser Produktportfolio erweitert", sagt Aline Lenzing.

Technologisch ist Kuhn weiterhin dabei, seine Stellung auf dem Weltmarkt zu verbessern. Das Unternehmen hat den größten Maschinenpark aller Schleudergießereien weltweit, mit vier vertikalen und 15 horizontalen Schleudergießmaschinen, mehr als 50 CNC-Maschinen und 30 konventionellen Drehmaschinen. "Derzeit brauchen wir nicht weiter zu bauen, weil wir innerhalb der vorhandenen Gebäude modernisieren können", sagt die Marketingleiterin.

Bei seinen Produkten arbeitet Kuhn sehr eng mit den Kunden zusammen, bei den meisten Auftragsarbeiten wird die Entwicklung gemeinsam vorangetrieben. Da das Unternehmen Kunden aus 40 Branchen beliefert, geschieht die technische Entwicklung mit einer verbesserten Effizienz des Fertigungsverfahrens und der Entwicklung neuer Werkstoffe, damit diese zum Beispiel noch korrosionsbeständiger werden. Kuhn-Produkte trennen als Dekanter oder Zentrifuge flüssige und feste Bestandteile, zum Beispiel in Kläranlagen (Beispiel steht auf dem Kreisverkehr in Rädereichen) oder auch bei der Lebensmittelproduktion wie bei der Olivenölherstellung.

(RP)
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