Radevormwald Kleine Pilgergruppe zum Weltjugendtag

Radevormwald · Sechs Jugendliche und zwei Betreuer der Pfarreiengemeinschaft Rade-Hückeswagen besuchen jetzt den Weltjugendtag in Krakau. Von den geplanten Aktivitäten berichtet Gemeindeassistent Lukas Szczurek.

 Gemeindeassistent Lukas Szczurek ist reisefertig und startklar: Mit Pilgerhut und Pilgerheft ist er bestens gerüstet für die Tour nach Polen. Sechs Jugendliche aus Hückeswagen und Radevormwald werden ihn ab morgen begleiten.

Gemeindeassistent Lukas Szczurek ist reisefertig und startklar: Mit Pilgerhut und Pilgerheft ist er bestens gerüstet für die Tour nach Polen. Sechs Jugendliche aus Hückeswagen und Radevormwald werden ihn ab morgen begleiten.

Foto: heike karsten

Das Pilgerpaket zum Weltjugendtag der römisch-katholischen Kirche ist bereits angekommen. Es umfasst Strohhüte, Ansteck-Pins und Pilgerhefte mit Liedgut, Tagesimpulsen, Gebeten und touristischen Informationen. Das Paket schürt die Vorfreude der sechs Jugendlichen und zwei Begleiter des Pfarrverbandes Radevormwald-Hückeswagen, die am Freitag Richtung Polen aufbrechen werden, um am Weltjugendtag in Krakau teilzunehmen. Geplant hat die Reise Gemeindeassistent Lukas Szczurek. Seine vorherige Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann kommt ihm dabei zugute.

18 Jugendliche hätten teilnehmen können, sechs sind nun verbindlich angemeldet. Den Grund für die relativ geringe Resonanz ist für den 31-Jährigen erklärlich: "Der Weltjugendtag liegt zeitlich schlecht mitten in den Ferien. Außerdem beginnen einige der Jugendlichen ihre Ausbildung am 1. August. Dann sind wir noch nicht zurück", sagt Lukas Szczurek. Auch die Angst vor Anschlägen bei großen Menschenansammlungen spiele eine Rolle, was Szczurek traurig findet, aber auch gut nachvollziehen kann.

Dennoch wollten sich die Radevormwalder und Hückeswagener nicht der großen Pilgergruppe des Erzbistums Köln anschließen. "Wir möchten uns gegenseitig besser kennenlernen und die Gemeinschaft stärken. Das geht in einer kleinen Gruppe besser", sagt der Gemeindeassistent. Die Fahrt zum Weltjugendtag sei ein Beitrag zum Zusammenwachsen der Gemeinden aus beiden Städten. Um die Kosten möglichst gering zu halten, hatte die Pilgergruppe die Gemeinde Ende Juni zu einem deutsch-polnischen Vier-Gänge-Menü eingeladen. "Gekocht wurde von den Jugendlichen nach Rezepten aus meiner polnischen Heimat", sagt Szczurek. 30 Gäste kamen und ließen sich fürstlich bewirten. Inklusive Spenden kamen an diesem Abend 770 Euro zusammen, von denen auf der Reise Gemeinschaftsaktionen bezahlt werden sollen.

Mit einem Minibus starten die jungen Gemeindemitglieder am Freitag Richtung Polen. Erste Station ist Lichen. "Dort möchten wir die neue Basilika ansehen, die zu Ehren der Muttergottes errichtet wurde und sehr pompös ist", sagt Szcurek. Bei der Kirchenführung wird er als Übersetzer fungieren.

Wenn genug Zeit ist, möchte die Gruppe noch die Stadt Swiebodzin besuchen und sich dort die 36 Meter große Jesusstatue anschauen. Die Partnerstadt Radevormwalds, Nowy Targ, liegt nicht auf dem Weg der Pilgerfahrt. "Sie ist leider zu weit weg", sagt Szczurek.

Am dritten Tag fährt die Gruppe zum Vortreffen nach Poznan (Posen), wo Jugendliche aus der ganzen Welt zur Aussendungsfeier zusammentreffen. Dort sind kleine Messen, eine Stadtführung und der Besuch von Konzerten geplant. Die Hotels in Lichen und Poznan wurden privat gebucht.

Vom 25. Juli bis zum 1. August wird sich die Gruppe dann in Krakau aufhalten und dort entweder bei Gastfamilien, in Schulen, Turnhallen oder Zelten übernachten. Das Programm soll individuell gestaltet werden. "Durch den Minibus sind wir flexibel", sagt Szczurek und nennt damit einen weiteren Vorteil der Kleingruppe.

In Krakau werden die Jugendlichen auch auf Papst Franziskus treffen. Weltoffenheit und Neugier spielen für die Teilnehmer eine große Rolle. "Viele waren bei den Weltjugendtagen in Spanien und Köln noch zu jung und freuen sich nun darauf, die große Kirche und die Spiritualität einmal gemeinsam zu erleben", sagt der Gemeindeassistent.

Wäre die Jugendfahrt der Pfarreiengemeinschaft beider Städte nicht zustande gekommen, so wäre Szczurek privat mit seiner Familie zum Weltjugendtag nach Polen gereist, wo er geboren wurde, bevor er mit zwei Jahren nach Deutschland kam. "Dieses Erlebnis in meinem Heimatland hätte ich mir, wie auch schon den Weltjugendtag in Köln, nicht entgehen lassen", sagt er mit Vorfreude auf das bevorstehende Gemeinschaftserlebnis.

(heka)
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