Radevormwald Klassentreffen mit Olympiasiegerin

Radevormwald · 50 Jahre nach dem Abschluss trafen sich 25 ehemalige Realschüler im Wülfingmuseum. Später ging es in die Innenstadt.

 50 Jahre nach dem Abschluss der Realschule trafen sich die Mädchen- und die Jungenklasse bei Wülfing.

50 Jahre nach dem Abschluss der Realschule trafen sich die Mädchen- und die Jungenklasse bei Wülfing.

Foto: Stephan Singer

Mit der Leichtathletik-Olympiasiegerin Heide Ecker-Rosendahl hat der Abschlussjahrgang 1965 der Städtischen Realschule wohl die bekannteste Radevormwalderin in seiner Mitte. Sie war am Samstag auch zum großen Klassentreffen im Wülfingmuseum gekommen, bei dem die ehemaligen Realschüler ihren Abschluss vor einem halben Jahrhundert feierten.

Der Klassenzusammenhalt wird immer noch, fünf Jahrzehnte nach Abschluss, regelmäßig gepflegt. "Wir kommen alle fünf Jahre zusammen und erkennen uns deswegen auch immer wieder. Dieses Jahr haben wir besonders viel zu erzählen und ein großes Programm ausgearbeitet", sagte Birgit Rabanus. Beim Wiedersehen voller Umarmungen und Geplauder reichten die Jubilare alte Bilder aus der Schulzeit durch die Reihen. "Ich habe auch Fotos zur Erinnerung dabei. Wir waren ein sehr sportlicher Jahrgang und haben zusammen einige Wettkämpfe gewonnen", sagte Heide Rosendahl zu Beginn des Klassentreffens.

Sie hat ihre Schulzeit weniger als stressige Phase, sondern als ausgeglichene Zeit in Erinnerung. "Ich war immer ein bewegungsfreudiger Mensch und haben den Unterricht und meinen Sport nicht als Doppelbelastung wahrgenommen. Das habe ich gut unter einen Hut bekommen", sagte die Sportlerin, die nach ihrem Olympiasieg im Weitsprung 1972 und vielen weiteren Erfolgen 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet und 2011 in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen worden ist.

Im Sportunterricht gehörte sie selbstverständlich zu denjenigen, die als erstes für die Völkerballmannschaft gesichert wurden. "Lange auf der Bank musste ich nie sitzen", sagte sie. Die Abschlussfahrt der Mädchenklasse führte für fünf Tage über die "Romantische Straße". Auf der Route über Würzburg nach Füssen erfuhren die Schülerinnen das erste Mal ein Gefühl von Freiheit. "Das war eine tolle Fahrt, die wir nie vergessen werden", sagte Birgit Rabanus. Sie erinnert sich noch gut an die Klassenlehrerin der damaligen Mädchenklasse. "Elisabeth Wittmoser hat uns zu unserem Abschluss verholfen." Klassenlehrer der Jungen war Gerhard Langer. "Unsere Abschlussfahrt ging nach England. Wir waren zwei Wochen dort und haben in Gastfamilien gewohnt", erinnert sich Lothar Ochell. Er hielt das "goldene" Klassentreffen mit seiner Kamera fest und war maßgeblich an der Organisation beteiligt. Die Fahrt nach England ist Willi Tacke ebenfalls gut in Erinnerung geblieben. "In diesen Wochen haben wir mehr Englisch gelernt als in unserer ganzen Schulzeit", sagte der 68-Jährige. Er nutzte sein letztes Schuljahr, um auf seine Ausbildung bei der Polizei hinzuarbeiten. Die strikte Trennung von Jungen und Mädchen störte den Zusammenhalt des Jahrgangs nicht. Die ein oder andere Schwärmerei gab es natürlich auch. "Das war aber alles ganz harmlos und freundschaftlich. Wir waren eben voll in der Pubertät", sagte Tacke.

Auf den sportlichen Erfolg von Heide Rosendahl war er als Mitschüler stolz. "Wir haben alle, auch nach dem Abschluss, mitgefiebert", sagte er. Nach dem freudigen Wiedersehen machten die ehemaligen Realschüler eine Führung durch das Wülfingmuseum mit anschließendem Kaffeetrinken. "Den Abend werden wir dann am Matt ausklingen lassen", sagte Ochell.

Von insgesamt 38 waren 25 Ehemalige der Einladung zum Klassentreffen gefolgt. "Wir sind alle stolz auf unseren erfolgreichen Jahrgang, aus dem so viele unterschiedliche Karrieren hervorgegangen sind." In fünf Jahren soll das nächste Treffen stattfinden.

(trei)
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