Radevormwald Klasse 6c lebt römischen Alltag hautnah

Radevormwald · Lehrer Carsten Krause vom Theodor-Heuss-Gymnasium bereitet seinen Schülern in der Aula einen ganz besonderen Unterrichtstag: Die Mädchen und Jungen spielen, kochen und erfahren so jede Menge über eine für sie fremde Kultur.

 Es duftete köstlich nach Gewürzen und Brot (v.l.): Erik Derevjanko, Laura Lau und Melda Demirez ließen es mit ihren Klassenkameraden n der Küche mediterran duften und kochten Gerichte nach historisch-römischen Rezepten.

Es duftete köstlich nach Gewürzen und Brot (v.l.): Erik Derevjanko, Laura Lau und Melda Demirez ließen es mit ihren Klassenkameraden n der Küche mediterran duften und kochten Gerichte nach historisch-römischen Rezepten.

Foto: stephan singer

Römische Geschichte zum Anfassen - das durften die 30 Schüler der Klasse 6 c am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) gestern in der Aula an der Hermannstraße erleben. Ihr Lehrer Carsten Krause hatte für sie das Erlebnis des römischen Alltags möglich gemacht.

"Draußen auf dem Asphalt haben wir Kästchen mit römischen Ziffern gezeichnet. Das ist ein altes Walnuss-Spiel, das die römischen Kinder gespielt haben", sagte Dalina Ladewig (12), die sich vor allem für die vielen Spiele interessierte, die Carsten Krause der Klasse zur Verfügung gestellt hatte.

Nicht für alle gab es auch die passende Anleitung. "Wir wissen zwar heute, dass römische Kinder tatsächlich viele Spiele gespielt haben, bei vielen kennt man aber nur das Zubehör wie Münzen, Walnüsse oder Ziegenknochen. Wie die Spiele gespielt wurden, müssen die Kinder heute selber herausfinden", sagte Krause. Und so knobelte Dalina mit ihren Klassenkameraden an Würfel- und Brettspielen.

Während Dalina noch die Spiele erläuterte, waren viele ihrer Klassenkameraden in der Küche beschäftigt. Es duftete nach fremdartigen Gewürzen und frischem Brot. "Die Hochkultur der Römer beinhaltete auch die hohe Kunst des Kochens", erläuterte der Lehrer. "Das sollten die Schüler beim Bearbeiten der Produkte und natürlich beim späteren Essen am eigenen Leib erfahren." Die Möhren-Ingwer-Suppe duftete dann auch verlockend - und Schüler, die unter italienischem Essen sonst nur Spaghetti und Pizza verstehen, genossen die ungewohnten Speisen. Das Essen wurde dabei untermalt von alter römischer Musik. Den Schülern gefiel das Projekt außerordentlich gut. Melda Demirez (12) freute sich vor allem über den guten Zusammenhalt. "Hier helfen wir uns gegenseitig. So eine Kooperation haben wir im Unterricht nicht", sagte sie. Eine Aussage, die auch Laura Lau (11) bestätigte: "Der Klassengeist wird gestärkt. Wenn eine Gruppe mit der Zeit nicht auskommt, helfen sofort andere, damit alles fertig wird", erklärte sie.

Auch Erik Derevjanko (12) empfand das Projekt als eine schöne Abwechslung. "Ich hatte mich schon lange gefragt, wie die alten Römer wohl gekocht haben und wie das geschmeckt hat", erzählte er. "So kommen wir von der Theorie weg und können in der Praxis erleben, wie es wohl früher war." Laura ergänzte: "Wir können uns jetzt besser in die alten Römer reinversetzen und sie so besser verstehen."

Alle Schüler waren ihrem Lehrer sehr dankbar, dass er ihnen dieses Erlebnis vermittelt hatte. "Herr Krause ermöglicht uns viel. Wir haben ein tolles Vertrauensverhältnis zu ihm", sagte Erik im Namen seiner Mitschüler.

Ein Kompliment, das der Geschichtslehrer gern zurückgab. "So ein Projekt kann man nicht mit allen Klassen machen. Mit dieser 6 c geht das aber problemlos, weil sie sehr diszipliniert ist. Sie haben viel Spaß am Fach Geschichte - und mit einem solchen Projekt kann ich sie für ihre Mitarbeit belohnen", sagte er.

(gedi)
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